Spendenzettel
epd-bild / Jochen Tack
Die deutsche Wirtschaft spendet laut einer aktuellen Studie jährlich mindestens 9,5 Milliarden Euro. Damit engagierten sich Unternehmen stärker für die Gesellschaft als bislang angenommen, erklärte die Bertelsmann Stiftung bei der Veröffentlichung der Untersuchung.
03.12.2018

Je größer das Unternehmen, umso regelmäßiger spende es Geld, Zeit oder Sachspenden. Mit der Studie lägen erstmals seit 2012 aktuelle Zahlen zum gesellschaftlichen Engagement der deutschen Wirtschaft vor.

Rund jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) stelle regelmäßig Mitarbeiter für soziale Zwecke frei, erklärte die Bertelsmann Stiftung. Rund ein Drittel der Firmen (34 Prozent) gebe regelmäßig Sachspenden wie Lebensmittel oder Möbel für gemeinnützige Zwecke.

Die Spenden fließen den Angaben zufolge überwiegend in die Bereiche Bildung und Erziehung, Soziales, Wissenschaft und Forschung. Weitere Förderbereiche waren auch Sport, Kunst und Kultur, Gesundheit, Freizeit sowie Kirche und Religion.

Vier von fünf Unternehmen spenden der Studie zufolge Geld, fast jedes zweite (45 Prozent) regelmäßig. Die für das Gemeinwohl gespendete Summe von 9,5 Milliarden Euro im Jahr sei über eine Milliarde Euro höher als bisher angenommen, hieß es. Der Betrag übersteige die Gesamtsumme der privaten Spenden in Deutschland.

Selbstverständlicher Teil unternehmerischen Handelns

Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto regelmäßiger spendet es laut Studie. Am häufigsten würden Finanz- und Versicherungsfirmen Geld spenden. Bei den Zeitspenden belege die Gesundheits- und Sozialbranche den ersten Platz, bei den Sachspenden liege der Bergbau- und Metallsektor vorn.

Die Studie zeige, dass Engagement für das Gemeinwohl selbstverständlicher Teil unternehmerischen Handelns sei, erklärte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn. Die Analysen zeigten, dass sich soziale Investitionen sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst lohnten, sagte der Leiter Unternehmensengagement bei Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) vom Stifterverband, Anael Labigne. Damit sich der Einsatz langfristig auszahle, sollten Unternehmen den gesellschaftlichen Bedarf kennen.

Die Studie "Corporate Citizenship Survey 2018" ist nach Angaben der Stiftung die größte bundesweit repräsentative Befragung zum gesellschaftlichen Engagement von in Deutschland ansässigen Unternehmen. Zwischen September 2017 und Januar 2018 wurden rund 120.000 Unternehmen angeschrieben. Dabei wurden rund 7.370 Fragebögen ausgewertet. Bei der aktuellen Studie handele es sich um die zweite Auswertung des entstandenen Datensatzes, hieß es. Die Studie ist ein gemeinsames Projekt des Stifterverbandes und der Bertelsmann Stiftung.

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