Flüchtlinge aus Mittelamerika in Tijuana (Bild vom 17.11.2018).
epd-bild/Wolf-Dieter Vogel
In Tijuana sind 7.000 Menschen gestrandet, die auf Asyl in den USA hoffen. Die Lage in der Grenzstadt ist zunehmend angespannt.
30.11.2018

Aus Protest gegen die US-Asylverfahren will eine Gruppe mittelamerikanischer Migrantinnen in Mexiko in den Hungerstreik treten. Sie wollten damit erreichen, dass schneller über ihre Anträge auf humanitäres Asyl entschieden werde, kündigte Claudia Miranda, eine der Organisatorinnen, laut der Tageszeitung "El Comercio" am späten Donnerstag (Ortszeit) in der Grenzstadt Tijuana an. Derzeit werden von den US-Behörden etwa 50 Asylverfahren täglich bearbeitet. Etwa 2.000 Anträge befinden sich in der Warteschleife.

In Tijuana sind etwa 7.000 Migrantinnen und Migranten gestrandet, die alle auf Asyl in den USA hoffen. Etwa 2.000 Mittelamerikaner sind noch auf dem Weg in Richtung US-Grenze. Die Lage in der Stadt ist zunehmend angespannt. Die Mehrheit der Flüchtlinge campiert im Freien in einer überfüllten Sportanlage unter prekären hygienischen Bedingungen. Es fehlen Waschmöglichkeiten, Toiletten und Lebensmittel. Dauerregen hat den Boden des Camps aufweichen lassen. In dem Camp sind offiziellen Angaben zufolge mehr als 6.100 Menschen untergebracht, davon über 1.000 Kinder.

Marsch untersagt

Mehrere Hundert Migranten hatten für Freitag einen Marsch an die Fußgängerbrücke geplant, die Tijuana von der US-Stadt San Diego trennt. Der Marsch wurde von der mexikanischen Polizei jedoch untersagt. Am vergangenen Sonntag hatte eine Gruppe von etwa 500 Mittelamerikaner versucht, die US-Grenzanlagen zu stürmen. Der Grenzschutz setzte Tränengas ein. Der Zwischenfall hat die Situation in Tijuana zusätzlich aufgeheizt.

Die erste sogenannte Karawane von Migranten war Mitte Oktober aus Honduras aufgebrochen und hat mehr als 4.000 Kilometer bis zur US-Südgrenze zurückgelegt. Die Menschen flohen vor Armut, Gewalt und Perspektivlosigkeit.

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