In Deutschland ist der Zugang zum Gesundheitssystem relativ leicht.
epd-bild/Juergen Blume
Deutschland gibt deutlich mehr Geld für Gesundheit aus als der EU-Durchschnitt. Wie aus der OECD-Untersuchung hervorgeht, lag der Anteil der Gesundheitsausgaben an den gesamten Staatsausgaben hierzulande 2016 bei 19,6 Prozent.
22.11.2018

Andere EU-Staaten wendeten im selben Jahr im Gesundheitsbereich durchschnittlich 16,7 Prozent ihrer Staatsausgaben auf.

Für die Studie "Gesundheit auf einen Blick: Europa 2018" untersuchte die OECD die Gesundheitssysteme in 36 europäischen Ländern, davon 28 EU-Staaten. Generell investieren Länder mit hohem Einkommen den Angaben nach mehr Geld in die Gesundheit ihrer Bürger. So lagen die Gesundheitsausgaben pro Kopf in der Schweiz 2017 bei 5.799 Euro pro Kopf, in Rumänien dagegen nur bei 983 Euro pro Kopf. Deutschland lag mit 4.160 Euro pro Kopf auf dem vierten Platz.

Leichter Zugang zum Gesundheitssystem

In Deutschland ist der Zugang zum Gesundheitssystem relativ leicht. So gab es 2016 den Angaben zufolge in Deutschland kaum Menschen, die aus finanziellen oder geografischen Gründen oder aufgrund langer Wartezeiten keine ärztlichen Untersuchungen in Anspruch nehmen. Zudem unterscheide sich diese Zahl im Gegensatz zu Ländern wie Estland oder Italien nicht wesentlich zwischen reichen und armen Haushalten.

In anderen Bereichen liegt Deutschland der Studie zufolge hingegen nur im Mittelfeld. Ein Beispiel ist die sogenannte vermeidbare Sterblichkeit: 2015 lag diese Rate in Deutschland bei 215 Todesfällen pro 100.000 Einwohner, im EU-Durchschnitt bei 216 Todesfällen je 100.000 Einwohnern. Als vermeidbar gelten in der Statistik unter anderem Todesfälle infolge von Lungenkrebs, Unfällen, Alkohol oder Suiziden.

Wenn es um digitale Technologien im Gesundheitswesen geht, hinkt Deutschland sogar deutlich hinterher. So nutzten in Dänemark, Griechenland und Finnland 2016 fast alle Hausärzte elektronische Krankenakten. In diesem Jahr machten in Portugal und Estland elektronische Rezepte weit mehr als 90 Prozent aller Verschreibungen aus. In Deutschland gibt es diese Systeme hingegen bislang nicht.

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