Die nordrhein-westfälische Landesregierung schafft das Veranstaltungsformat Medienforum NRW ab.
20.11.2018

Künftig wird es den 1989 ins Leben gerufenen Kongress nicht mehr geben, wie Medienstaatssekretär und Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Stattdessen unterstützt das Land das Global Media Forum, die jährliche internationale Medienkonferenz der Deutschen Welle. Diese soll pro Jahr aus dem Landeshaushalt rund 600.000 Euro erhalten. Über das Aus für das Medienforum hatte es zuletzt zahlreiche Spekulationen gegeben.

"Das Land NRW und die Deutsche Welle haben das Ziel, das Global Media Forum zu einem festen Treffpunkt der deutschen und internationalen Medienbranche zu profilieren", sagte Liminski. Der Kongress könne für Medienschaffende zu der Bedeutung kommen, die die Münchner Sicherheitskonferenz für Sicherheitspolitiker habe. Das Global Media Forum, das seit 2008 jedes Frühjahr in Bonn stattfindet, ist Treffpunkt für mehr als 2.000 Medienschaffende und Vertreter aus Politik, Kultur, Bildung und Wissenschaft. Der dreitägige Kongress, der auch vom Auswärtigen Amt und der Stadt Bonn gefördert wird, findet das nächste Mal im Mai statt.

Land will sich bei Gamescom einbringen

Neben der Unterstützung des Global Media Forums will sich das Land auch in andere etablierte Medienveranstaltungen wie das Film Festival Cologne und die Videospielemesse Gamescom einbringen. Mit einem breitgefächerten Angebot von bestehenden und neuen Formaten wolle man sicherstellen, dass es das ganze Jahr über auf jede Zielgruppe der Branche zugeschnittene Angebote gebe, sagte Liminski. "Medienforum ist in Zukunft das ganze Jahr. Wir versuchen nicht mehr, mit einer mehrtägigen Konferenz praktisch alles und jeden zu erreichen."

Das Medienforum NRW in Köln galt lange als einer der wichtigsten Medienkongresse in Europa. Die Federführung hatten seit 2006 die Landesanstalt für Medien und seit 2012 die Film- und Medienstiftung NRW. Doch in den vergangenen Jahren war die Veranstaltung immer weiter geschrumpft. In diesem Jahr fiel sie ganz aus, weil die Branche nach Angaben der Landesregierung kein Interesse an dem Format "alter Prägung" hatte.

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