Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat nach dem Zahlungsstopp der USA eine schwere Finanzkrise abgewendet.
15.11.2018

Die EU, Deutschland und arabische Länder hätten ihre Beiträge teilweise deutlich erhöht, sagte UNRWA-Generalkommissar Pierre Krähenbühl am in Genf. Die Streichung der US-Zuwendungen für 2018 in Höhe von 300 Millionen US-Dollar habe das UNRWA-Budgetdefizit vorübergehend auf rund 446 Millionen US-Dollar steigen lassen. Durch großzügige Zahlungen andere Geber habe das UNRWA das Minus auf 64 Millionen US-Dollar gedrückt, erklärte der Generalkommissar.

Die EU-Kommission habe die USA als größter Geldgeber für das Hilfswerk abgelöst, das mehr als fünf Millionen Palästinenser unterstützt. Die Trump-Regierung wirft dem UNRWA Reformunfähigkeit vor. Das Werk belasse die Palästinenser in einer Situation der Abhängigkeit und sei anfällig für Korruption.

Alle Zuwendungen durch die USA gestoppt

Die US-Regierung hatte im Januar mitgeteilt, dass sie im laufenden Jahr nur 60 Millionen US-Dollar an das Hilfswerk überweisen wolle. Ende August kündigte Washington an, alle Zuwendungen zu stoppen. Im vergangenen Jahr belief sich der Beitrag der USA laut UNRWA auf rund 360 Millionen Dollar.

Das UNRWA finanziert sich hauptsächlich aus freiwilligen Beiträgen, im Jahr 2017 beliefen sich die Zuwendungen auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar. Die UNRWA-Ausgaben betrugen 2017 rund 1,3 Milliarden US-Dollar. Das Hilfswerk unterhält Schulen und Krankenhäuser, verteilt Lebensmittel und fördert kleine Betriebe in den Palästinensergebieten sowie in Ländern des Nahen Ostens, in denen palästinensische Flüchtlinge leben.

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