Justitia auf dem Römerberg in Frankfurt am Main
epd-bild/Heike Lyding
Drei Monate nach Beginn der Prozessreihe um die Neonazi-Krawalle in Leipzig-Connewitz von Anfang 2016 sind bislang acht Angeklagte verurteilt worden.
15.11.2018

In sechs Fällen wurden Bewährungshaftstrafen zwischen 16 und 18 Monaten verhängt, wie der Sprecher des Leipziger Amtsgerichts, Stefan Blaschke, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Zwei weitere Angeklagte wurden demnach zu einem Jahr und acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Beide hätten Berufung eingelegt, sagte Blaschke.

Bislang sind demnach fünf Einzelurteile rechtskräftig. Die zu Bewährungsstrafen verurteilten Angeklagten seien allesamt geständig gewesen, die beiden anderen nicht, sagte Blaschke. In allen Fällen lautete der Tatvorwurf auf besonders schweren Landfriedensbruch.

Bewaffnet mit Eisenstangen, Schlagstöcken und Holzlatten

In der am 16. August begonnenen Prozessreihe stehen insgesamt 92 Verfahren an. Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft Leipzig in dem Fall 103 Anklagen gegen 202 Tatverdächtige an mehreren Amtsgerichten in der Region erhoben. Weitere Fälle wurden nach Dresden abgegeben.

Blaschke sagte, bis Anfang Februar seien vier weitere Prozesse geplant, drei davon bereits im neuen Jahr. Es sei "keine detaillierte Aussage" darüber möglich, bis wann die Verfahrensserie abgeschlossen sein wird.

Am Abend des 11. Januar 2016 waren laut Anklage rund 250 bis 300 schwarz gekleidete, vermummte Randalierer durch den linksgeprägten Leipziger Stadtteil Connewitz gezogen. Bewaffnet mit Eisenstangen, Schlagstöcken und Holzlatten, demolierten sie insgesamt 25 Geschäfte, Bars und andere Einrichtungen. Laut Staatsanwaltschaft entstand ein Sachschaden von rund 113.000 Euro. Die Polizei nahm 215 Tatverdächtige fest.

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