Zentralratsvorsitzender Josef Schuster bei der EKD-Synode in Würzburg
epd-bild/Norbert Neetz
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wirbt für ein Festhalten am konfessionsgebundenen schulischen Religionsunterricht.
13.11.2018

Für ihn sei es kein Zeichen von Toleranz, sondern von Beliebigkeit, stattdessen einen Ethik- oder Lebenskundeunterricht oder auch interreligiösen Unterricht anzubieten, in dem alle großen Weltreligionen quasi neutral dargeboten werden, sagte Schuster am Dienstag vor der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg. "Diese Beliebigkeit führt ganz schnell zu einer vollkommenen Gleichgültigkeit gegenüber Religion", warnte er.

Religiöse Identitätsbildung von Kindern

In seinem Grußwort an das Kirchenparlament sagte Schuster, ebenso wie die Prägung durch das Elternhaus halte er auch den konfessionsgebundenen Religionsunterricht für extrem wichtig zur religiösen Identitätsbildung von Kindern. "Die momentane Stimmung in unserem Land macht die religiöse Erziehung unserer Kinder nicht einfacher", sagte er mit Verweis auf fremdenfeindliche und antijüdische Tendenzen. Doch nur wenn Kinder in ihrer jeweiligen Religion wirklich zu Hause seien und sich ihr zugehörig fühlten, hätten sie genügend Sicherheit, um anderen Religionen respektvoll zu begegnen. "In meinen Augen ist dies einer, wenn auch nicht der entscheidende Schlüssel für eine friedliche Zukunft", sagte Schuster.

Die viertägige Synodentagung geht am Mittwoch zu Ende. Schwerpunktthema der Beratungen ist der Glauben junger Menschen.

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