Händeldenkmal in Halle
epd-bild / Steffen Schellhorn
Die Händel-Festspiele in Halle an der Saale stehen im kommenden Jahr unter dem Motto "Empfindsam, heroisch, erhaben - Händels Frauen".
13.11.2018

Vom 31. Mai bis zum 16. Juni stehen insgesamt mehr als 100 Veranstaltungen mit über 1.000 Künstlern an 22 verschiedenen Veranstaltungsorten auf dem Programm, wie die Stiftung Händel-Haus am Dienstag in Halle mitteilte. Neben den Spielstätten in Halle, der Geburtstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759), wird es auch Aufführungen in Bad Lauchstädt, Bernburg und geben.

Der Direktor der Stiftung Händel-Haus und Intendant der Händelfestspiele, Clemens Birnbaum, kündigte mit dem Programm der Festspiele "ein wahres musikalisches Feuerwerk" an, "das europaweit seinesgleichen sucht". Dabei wollen die Händel-Festspiele neun Opern präsentieren, sechs werden szenisch auf die Bühne gebracht und drei sind konzertant zu erleben. Eröffnet wird das Festival am 31. Mai mit der Neuproduktion der Oper "Julius Caesar in Ägypten HWV 17". Den Abschluss bildet wieder ein Open-Air-Konzert in der Galgenbergschlucht in Halle, mit Händels Feuerwerksmusik und einem Höhenfeuerwerk.

Verweis auf die Metoo-Debatte

Musikerinnen wie Vivica Genaux, Karina Gauvin, Carolyn Sampson, Christina Pluhar oder Anna Prohaska, aber auch Countertenöre wie Valer Sabadus, Lawrence Zazzo und Raffaele Pé würden sich dem Thema "Händels Frauen" musikalisch widmen und es von unterschiedlichen Facetten beleuchten, erklärte die Stiftung. Händel habe in seinem Leben Kontakt zu vielen unterschiedlichen Frauen gehabt, habe Frauen aus dem Adel und Bürgertum getroffen und mit Sängerinnen und Tänzerinnen zusammengearbeitet. In Händels Opern tauchten über 100 Frauenfiguren auf, etwa 70 weitere in den Oratorien.

Festivaldirektor Birnbaum sprach mit Blick auf das Motto auch von einem aktuellen gesellschaftlichen Thema. Dabei verwies er auch auf die jüngste Metoo-Debatte. Auffallend sei, dass die Abhängigkeit und Unfreiheit der Frauen im gesellschaftlichen Leben des 18. Jahrhunderts im krassen Gegensatz zu denjenigen Frauenfiguren stehe, wie sie bei Händel auf der Bühne zu erleben seien, so Birnbaum.

Ehrung für Silke Leopold

Der Händel-Preis 2019 der Stadt Halle geht an die Musikwissenschaftlerin Silke Leopold. Damit würden ihre herausragenden Verdienste um die Erforschung von Händels Musik gewürdigt. "Im Rahmen ihrer bahnbrechenden Studien zur Barockmusik im europaweiten Maßstab" habe sich Leopold intensiv mit den Oratorien und den Opern Händels auseinandergesetzt, heißt es in der Begründung der Jury. Händels Geburtsstadt sei für sie immer ein wichtiger Bezugspunkt gewesen.

In diesem Jahr hatten die Händel-Festspiele mit 58.000 Besuchern einen neuen Besucherrekord verzeichnet. In den Vorjahren waren im Schnitt meist 50.000 Besucher gezählt worden.

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