Straße in Kamerun
epd-bild / Heiner Heine
Die am frühen Montagmorgen im Westen Kameruns verschleppten Schüler sind Medienberichten zufolge wieder frei - offenbar alle unversehrt.
07.11.2018

Dies berichteten der britische Rundfunksender BBC und der französische Auslandsrundfunk RFI am Mittwoch übereinstimmend unter Berufung auf die kamerunische Regierung. Der Direktor, ein Lehrer und ein Fahrer der presbyterianischen Schule im englischsprachigen Teil des Landes würden dagegen weiter festgehalten. Über die Umstände der Befreiung und die Identität der Täter wurde zunächst nichts bekannt. Die Armee hatte am Dienstag eine großangelegte Suche gestartet, die zunächst erfolglos blieb.

Gegenseitige Schuldzuweisungen

Armee und Separatisten, die im Westen des zentralafrikanischen Staates Krieg führen, hatten sich gegenseitig vorgeworfen, für die Entführung verantwortlich zu sein. Die Schule in Bamenda, der größten anglophonen Stadt in Kamerun, war der deutschen Missionsgesellschaft "Mission 21" zufolge bereits Ende Oktober Ziel einer ersten Entführung gewesen. Die Organisation, die die Schule in Bamenda unterstützt, erklärte, die Identität der Entführer sei unklar.

Hintergrund des bürgerkriegsartigen Konflikts im Westen Kameruns sind Vorwürfe der englischsprachigen Minderheit, nach denen die Regierung einseitig die französischsprachige Mehrheit im Land bevorzugt. Proteste von Lehrern und Richtern, die vor zwei Jahren eine Angleichung der Lebensverhältnisse gefordert hatten, hatte die Armee gewaltsam niedergeschlagen. Seitdem ist die Lage eskaliert. Beiden Seiten werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die Zahl der Toten in diesem Jahr wird auf mindestens 400 geschätzt.

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