Organspende-Ausweise
epd-bild / Rolf Zöllner
Der Bundestag will noch in diesem Jahr eine erste Debatte über eine Reform der Entscheidungsmöglichkeit für oder gegen eine Organspende führen.
06.11.2018

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Karl Lauterbach sagte am Dienstag in Berlin, voraussichtlich am 28. November werde es eine Orientierungsdebatte geben.

Lauterbach und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wollen ihren eigenen Antrag bis Ende dieses Jahres vorlegen. Gemeinsam mit einer fraktionsübergreifenden Gruppe von Abgeordneten setzen sich für die sogenannte doppelte Widerspruchslösung ein, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Danach ist jeder ein potenzieller Organspender, der nicht widerspricht. Im Falle des Todes werden zudem die Angehörigen gefragt. Dabei gehe es aber nicht um deren Willen, sondern nur darum, ob ihnen ein Widerspruch des möglichen Organspenders bekannt sei, stellte Lauterbach klar.

Zahl der Organspenden erhöhen

Gegen die Einführung einer Widerspruchslösung hat sich inzwischen im Parlament Widerstand formiert. Von anderen Abgeordnetengruppen werden entsprechende Anträge erarbeitet. Derzeit muss einer Organspende in Deutschland ausdrücklich zugestimmt werden, während in vielen anderen EU-Ländern die Widerspruchslösung gilt.

Zum Zeitplan sagte Lauterbach, die Entscheidungsfrage und der vom Kabinett bereits gebilligte Gesetzentwurf zur Verbesserung der Abläufe in den Kliniken würden voraussichtlich im selben Zeitraum im Bundestag behandelt werden. Der von Spahn vorgelegte Gesetzentwurf sieht eine Stärkung der Transplantationsbeauftragten vor und eine Erhöhung der Vergütung für die Organentnahme. Er zielt ebenfalls darauf, die Zahl der Organspenden zu erhöhen. In Deutschland warten rund 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan.

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