Was ist Gerechtigkeit? Justitia steht für die Suche danach.
epd-bild/Heike Lyding
In Münster muss sich ein 90-Jähriger aus dem Kreis Borken verantworten.
06.11.2018

Am Landgericht Münster ist am Dienstag das Hauptverfahren gegen einen ehemaligen SS-Mann aus dem Kreis Borken eröffnet worden. Die Staatsanwaltschaft Dortmund wirft dem ehemaligen Wachmann des NS-Konzentrationslagers Stutthof bei Danzig Beihilfe zum Mord in mehreren hundert Fällen vor (AZ: 10 KLs - 45 Js 2/16 - 13/17). Der heute über 90-Jährige muss sich vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten, weil er zum Zeitpunkt der ihm vorgeworfenen Taten noch keine 21 Jahre alt war. Bis Januar sind 14 Verhandlungstage angesetzt.

Angeklagter bestreitet Beteiligung an Tötungen

Der Angeklagte war nach Angaben des Landgerichts ab Juni 1942 mehr als zwei Jahre für die Bewachung des Lagers und die Beaufsichtigung von Arbeitskommandos außerhalb des Lagers zuständig. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft habe er von der Ermordung von Häftlingen in Gaskammern, durch Genickschüsse oder Giftspritzen gewusst und diese durch seine Tätigkeit im Wachdienst "willentlich gefördert". Der frühere SS-Mann hatte demnach zwar eingeräumt, als Wachmann im KZ Stutthof eingesetzt gewesen zu sein, bestreitet aber, sich an Tötungen beteiligt zu haben.

Bei einem weiteren Beschuldigten aus Wuppertal ist dagegen noch unklar, ob oder in welchem Umfang er verhandlungsfähig ist. Über ein mögliches zweites Gerichtsverfahren werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, hieß es. Auch er soll zwischen 1942 und 1945 für die Bewachung des Lagers und die Beaufsichtigung von Arbeitskommandos zuständig gewesen sein.

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