Das Reichstagsgebäude am Platz der Republik in Berlin
epd-bild/Juergen Blume
Die Bundesstiftung Aufarbeitung zeigt sich besorgt über antidemokratische Tendenzen in Deutschland. Demokratische Rechte und Freiheiten sowie rechtsstaatliche Prinzipien dürften nicht für selbstverständlich genommen werden, mahnte die Stiftung mit Blick auf den geschichtsträchtigen 9. November.
05.11.2018

Sie erinnerte daran, dass bei den Novemberpogromen vor 80 Jahren überall in Deutschland Menschen misshandelt, eingesperrt, beraubt und getötet wurden und Synagogen und Geschäfte brannten. "Vor diesem Hintergrund sehen wir heute mit Sorge antidemokratische Tendenzen und Versuche, die deutsche Verantwortung für Verbrechen, Völkermord und Vernichtungskrieg umzudeuten", sagte die Geschäftsführerin der Bundesstiftung, Anna Kaminsky.

Die Stiftung forderte zudem Verbesserungen für Opfer politischer Verfolgung in der DDR. "Es gibt immer noch Betroffene und Opfergruppen, die bislang nicht ausreichend erfasst worden sind, etwa in der DDR politisch verfolgte Schüler", sagte Kaminsky. Sie sprach sich zugleich für eine "Umkehr der Beweislast bei den gesundheitlichen Folgen von Haft und politischer Verfolgung" aus.

"Schicksalstag" in der deutschen Geschichte

Bislang sei es für Diktaturopfer oft schwer für die aus Verfolgung und Haft erlittenen gesundheitlichen Schäden eine angemessene Entschädigung zu erhalten, betonte Kaminsky. So sei in Rehabilitationsverfahren der Nachweis, dass die gesundheitlichen Schäden eine direkte Folge erlittener Verfolgung sind, in vielen Einzelfällen schwer oder gar nicht zu führen.

Der 9. November gilt als "Schicksalstag" in der deutschen Geschichte. Das Datum steht für tragische und glückliche Ereignisse in der deutschen Geschichte. Erinnert wird an diesem Jahrestag unter anderem an die Gründung der ersten deutschen Republik 1918, an die Reichspogromnacht 1938 und an den Mauerfall 1989.

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