Kürbisse stehen für Halloween.
epd-bild/Steffen Schellhorn
"Christen und Kirchen sollten den 31. Oktober für sich reklamieren", sagt der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz.
30.10.2018

Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter, kritisiert die Verbreitung des Halloween-Brauchs in Deutschland. "Wer immer hinter diesem heute konsumorientierten US-Import nur harmlosen Gruselspaß sieht, sollte wissen, dass dahinter ein heidnischer Brauch und die Tradition des Totenkults steckt", sagt Vetter der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).

"Christen und Kirchen sollten den 31. Oktober für sich reklamieren", sagte der Theologe mit Verweis auf den Reformationstag, an dem evangelische Christen an den Ausgang der Reformation durch den Thesenanschlag Martin Luthers (1483-1546) erinnern. Als Vater und Großvater könne er nicht nachvollziehen, warum Kinder in das Gruselspektakel Halloween einbezogen werden. Vetter steht seit anderthalb Jahren an der Spitze der Deutschen Evangelischen Allianz, der sich als Dachverband für rund 1,3 Millionen evangelikal, pietistisch und charismatisch ausgerichtete Christen aus Landes- und Freikirchen versteht.

Erziehungsberater rät zu Gelassenheit

Ulric Ritzer-Sachs von der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung plädiert hingegen für einen gelassenen Umgang mit Halloween: "Dass Halloween eine Art Verdrängungsfest ist, sehe ich nicht so. Es kommt einfach ein weiteres Fest zu schon bestehenden Bräuchen, Feiertagen oder Traditionen hinzu", sagte er. Zum Kommerzialisierungsvorwurf sagte Ritzer-Sachs: "Der gleiche Vorwurf trifft auf Weihnachten zu, auf Ostern, Muttertag, Valentinstag, auf alle möglichen Feste und Anlässe. Jeder muss selbst wissen, inwieweit er da mitmacht."

Dass Halloween bei Kindern Ängste schürt, glaubt der Erziehungsberater nicht. Es lohne sich sicher für die Erwachsenen, sich über den Brauch zu informieren. "Wenn ich für mein Kind eine gute Erklärung für all das bringe, dürfte Angst kein Problem sein. Zumal Kinder mit Verkleidungen, auch mit gruseligen, meist locker umgehen", sagte Ritzer-Sachs.

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