Kinder alleinerziehender Eltern sind häufiger von Armut betroffen.
epd-bild/Maike Gloeckner
In den meisten entwickelten Industriestaaten sind einer Studie zufolge Kinder stärker von Armut betroffen als die Gesamtbevölkerung.
16.10.2018

Insgesamt nahm die Kinderarmut seit der Wirtschaftskrise 2008 in zwei Dritteln der 36 Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu, wie die Organisation am Dienstag in Berlin zum Internationalen Tag gegen Armut am 17. Oktober mitteilte.

Demnach lebt in den OECD-Ländern im Schnitt fast jedes siebte Kind in Armut. Besonders hoch seien die Armutsquoten in Chile, Israel, Spanien, der Türkei und den Vereinigten Staaten, wo mehr als jedes fünfte Kind in Einkommensarmut lebt. Das ist fast siebenmal so viel wie in Dänemark.

Kinder dauerhaft vor Armut schützen

Besonders stark stieg der Studie zufolge das Armutsrisiko für Kinder, die nur mit einem Elternteil leben: 39 Prozent zählten im Jahr 2014 im OECD-Durchschnitt als arm, mehr als vier Prozentpunkte mehr als noch in 2007. Kinder, die mit nur einem Elternteil leben, sind im OECD-Durchschnitt fast dreimal so häufig arm wie Kinder mit zwei Elternteilen.

Die Studienautoren empfehlen, über das Steuer- und Sozialsystem Anreize zu setzen, dass beide Eltern erwerbstätig sind, um Kinder dauerhaft vor Armut zu schützen. Zudem sollte nach der Elternzeit der Zugang zu einer erschwinglichen ganztägigen Kinderbetreuung verbessert werden, damit einkommensschwache Eltern in Beschäftigung bleiben und Vollzeit arbeiten können.

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