Justizvollzugsanstalt
epd-bild/Juergen Blume
Bei den Ermittlungen gegen die mutmaßliche rechtsextremistische Terrorgruppe "Revolution Chemnitz" ist bislang gegen fünf Verdächtige Untersuchungshaft angeordnet worden.
02.10.2018

Drei weitere Verdächtige sollten dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof am Nachmittag vorgeführt werden, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zudem bestätigte die Sprecherin, dass es am Montagabend eine weitere Festnahme gegeben hat.

Am Montagmorgen hatte der Generalbundesanwalt zunächst sechs Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren im Raum Chemnitz festnehmen lassen. Der mutmaßliche Rädelsführer der Gruppe, der 31-jährige Christian K., sitzt bereits seit Mitte September wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch in Untersuchungshaft.

Offenbar Anschläge auf Ausländer und Andersdenkende geplant

Die Beschuldigten stehen im Verdacht, spätestens am 11. September die terroristische Vereinigung "Revolution Chemnitz" gegründet zu haben. Den Ermittlern zufolge sollen sie Angriffe auf Ausländer und Andersdenkende geplant haben und im Begriff gewesen sein, sich Schusswaffen zu besorgen.

Eine Attacke war demnach für den Tag der Deutschen Einheit an diesem Mittwoch geplant. Details sind bislang nicht bekannt, jedoch soll es am 14. September laut Bundesanwaltschaft einen "Probelauf" für die Aktion gegeben haben. Demnach griffen an dem Tag fünf der Verdächtigen in Chemnitz Ausländer an, eine Person wurde verletzt. Nach der Aktion wurde Christian K. festgenommen.

Beschuldigte aus der Hooligan- und Neonazi-Szene

Alle Beschuldigten gehören den Angaben zufolge der Hooligan-, Skinhead- und Neonaziszene in und um Chemnitz an und sehen sich selbst als Anführer der rechtsextremistischen Szene in Sachsen. Ob sie auch an den teilweise gewaltsamen rechten Protesten in Chemnitz Ende August und Anfang September beteiligt waren, ist den Ermittlern zufolge noch unklar. Auslöser der Proteste war der Tod eines 35-jährigen Deutsch-Kubaners, der am 26. August in Chemnitz mutmaßlich von Asylbewerbern erstochen worden war.

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