Diakoniepräsident Ulrich Lilie
epd-bild/Juergen Blume
Diakonie-Präsident Ulrich Lilie hat sich dafür ausgesprochen, die Länder, aus denen Fachkräfte nach Deutschland kommen, stärker zu unterstützen.
02.10.2018

Nach Gesprächen mit Hilfsorganisationen, Kirchen- und Regierungsvertretern in Bukarest sagte der Diakonie-Chef dem Evangelischen Pressedienst (epd): "Wir müssen die enormen sozialen Folgeprobleme sehen, die mit der Freizügigkeit in der EU verbunden sind." Länder wie Rumänien mit einem starken Wohlstandsgefälle zu Deutschland zahlten "einen sehr hohen Preis dafür, dass unser Fachkräftemangel aus diesen Ländern bedient wird".

Die Abwanderung ist eines der größten Probleme Rumäniens. Jedes Jahr verlassen laut Schätzungen bis zu 200.000 Menschen das Land, das rund 19 Millionen Einwohner hat. Nach Angaben von Regierungsbehörden sind seit dem Ende der Diktatur vier Millionen Rumänen ins Ausland gegangen, die meisten nach Italien und Spanien. Auch in Deutschland leben mehrere hunderttausend Rumänen.

Know-how soll zurückfließen

Lilie sagte, er könne verstehen, wenn Rumänen mit einer guten Ausbildung das Land verließen, wenn sie für sich und ihre Kinder keine Perspektive sähen. Ein Verband wie die Diakonie, der in seinen Einrichtungen in Deutschland zahlreiche rumänische Fachkräfte beschäftige, habe aber "eine besondere Verpflichtung, etwas zurückzugeben: Indem wir für Ausbildungen sorgen oder dafür, dass Know-how zurückfließt - oder ermöglichen, dass qualifizierte Menschen wieder zurückgehen", erklärte Lilie. Die Diakonie müsse dabei insbesondere auf die Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen setzen, die mit ihrem Einsatz für sozial Benachteiligte in Rumänien eine hervorragende Arbeit leisteten.

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