Trecker gegen Braunkohle
epd-bild/Rolf Zöllner
Mit mehr als 20.000 Teilnehmern rechnen die Veranstalter einer Großkundgebung für den Erhalt des Hambacher Forstes am kommenden Samstag.
01.10.2018

"Die Resonanz auf unseren Aufruf für den Protest am 6. Oktober ist überwältigend", sagte Uwe Hiksch vom Bundesvorstand der Naturfreunde Deutschlands am Montag in Köln. Bislang seien 70 Busse für die Demonstration im Hambacher Forst angemeldet. "Wir hatten so viele Anfragen übers Internet, dass unsere Website fast zusammengebrochen ist." Man rechne zudem mit bis zu 1.500 Privat-Pkw.

Der Hambacher Forst sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Allerdings werde es sicherlich zu Verzögerungen bei An- und Abreise kommen, sagte Hiksch: "Deswegen werden wir zusätzlich noch einen Shuttle-Service ab dem Bahnhof Horrem einrichten." Die Veranstalter rufen Teilnehmer dazu auf, möglichst früh anzureisen. "Das Bühnenprogramm beginnt deswegen schon um 10:30 Uhr." Gegen 11 Uhr werde dann die Kundgebung starten. Zu den erwarteten Bands und Musikern gehören "Revolverheld", "Höchste Eisenbahn" und der Kölner Musiker Eddi Hüneke.

"75 Prozent der Deutschen sind gegen Rodung"

Die Rodung des Hambacher Walds sei ein Thema, das die ganze Gesellschaft bewege, sagte Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss: "75 Prozent aller Deutschen sind Umfragen zufolge dagegen." Deutschland könne sehr wohl bis zum Jahr 2030 vollständig aus der Kohle aussteigen und trotzdem die Energieversorgung garantieren. Eine Rodung des Hambacher Waldes sei dazu nicht nötig. Ein von Greenpeace beauftragtes Rechtsgutachten bestätige, dass eine Rodung zurzeit sogar unzulässig sei, sagte Heuss.

Der Geschäftsleiter des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbands, Dirk Jansen, warf der Landesregierung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor, sich zum "Büttel von RWE" zu machen. "Das stößt bei immer mehr Menschen auf großes Unverständnis." Christoph Bautz von der Bürgerbewegung Campact teilte mit, dass bislang 780.000 Menschen eine Petition gegen die Rodung des Hambacher Forsts unterzeichnet hätten. "Was Gorleben für die Anti-Atom-Bewegung war, wird der Hambacher Forst für die Anti-Kohle-Bewegung sein."

Der Tagebaubetreiber RWE sieht keine Spielräume für einen Kompromiss mit Umweltschützern und Anwohnern. Der Essener Energiekonzern beharrt darauf, den Wald zu roden, um die darunterliegenden Braunkohlevorräte abbauen zu können. Der Konzern hat aber zugesagt, vorher ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW über die Klage abzuwarten, mit der der BUND die Rodung verhindern will.

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