Flüchtlingslager in Uganda
epd-bild/Marc Engelhardt
Das Hochverratsverfahren gegen den ugandischen Rapper und Oppositionellen Bobi Wine ist erneut verschoben worden.
01.10.2018

Ein Gericht in der nördlichen Stadt Gulu hat am Montag einem Antrag der Staatsanwaltschaft stattgegeben, die Verhandlung gegen den Oppositionellen Bobi Wine am 3. Dezember wieder aufzunehmen. Die Anklage hatte erklärt, sie brauche mehr Zeit zur Untersuchung des mutmaßlichen Vorfalls im August dieses Jahres, wie ugandische Medien berichteten. Insgesamt 35 Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, einen Autokonvoi von Präsident Yoweri Museveni mit Steinen beworfen zu haben.

Aussichtsreicher Präsidentschaftskandidat

Mehrere der Angeklagten sitzen seitdem in Haft. Anträge ihrer Anwälte, sie auf Kaution freizulassen, lehnte das Gericht am Montag ab. Der Anwalt von Bobi Wine, der unter seinem bürgerlichen Namen Robert Kyagulanyi als Abgeordneter im ugandischen Parlament sitzt, forderte vor dem gleichen Richter, das angeblich beschädigte Fahrzeug von Präsident Museveni als Beweismittel freizugeben. Wine selbst nahm nicht an der Verhandlung teil.

Der Musiker war vor etwas mehr als einer Woche nach Uganda zurückgekehrt, nachdem er nach Misshandlungen durch Soldaten in den USA behandelt worden war. Der vor allem bei Jugendlichen beliebte Wine gilt als aussichtsreicher Kandidat bei den nächsten Präsidentenwahlen 2021. Der Prozess gegen ihn gleicht früheren Verfahren gegen andere Oppositionelle, die im Regelfall vor Gericht verschleppt wurden. Auf Hochverrat steht in Uganda lebenslange Haft oder die Todesstrafe.

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