Die katholische Friedensinitiative Pax Christi hat den Vorwurf zurückgewiesen, sie unterstütze einen Boykott Israels. Sie stellte ihre Position klar.
24.09.2018

Man habe lediglich zum Kaufverzicht auf Waren aufgerufen, die in israelischen Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten hergestellt werden, schreibt die Organisation in einer Mitteilung vom Montag. Die Kampagne BDS (Boykott, Desinvestition und Sanktionen), die einen generellen Boykott Israels fordere, lehne Pax Christi ab, unterstrich der Bundesvorsitzende Norbert Richter.

Hintergrund ist eine umstrittene Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll (Baden-Württemberg) vom vergangenen Wochenende zum Nahostkonflikt. Die Tageszeitung "Die Welt" hatte in einem Beitrag unter der Überschrift "Israel-Feinde zu Gast bei der evangelischen Kirche" eine Nähe der eingeladenen Referenten zur BDS-Bewegung kritisiert. Ein Boykottaufruf von Waren aus den Siedlungen in den Palästinensergebieten diene aber der Stärkung des Völkerrechts, während ein genereller Boykott die Menschenwürde mit Füßen trete, schreibt der Pax-Christi-Vorsitzende.

Akademiedirektor widerspricht

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte in dem "Welt"-Beitrag eine Absage der Tagung gefordert, weil dort Unterstützern der "israelfeindlichen und antisemitischen" BDS-Bewegung ein Forum geboten werde.

Der Direktor der Evangelischen Akademie Bad Boll, Jörg Hübner, hielt dem entgegen, die Akademie "identifiziere sich mitnichten mit der BDS". Allerdings räumte er ein, dass einige der eingeladenen Referenten der BDS-Kampagne "sicherlich nahe stehen." Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, kritisierte ebenfalls eine einseitig israelkritische Ausrichtung der Veranstaltung.

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