Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
epd-bild/Norbert Neetz
Der Krankenstand in deutschen Unternehmen und Behörden ist nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 60 Prozent gestiegen.
21.09.2018

2008 lag die Zahl der Tage mit Arbeitsunfähigkeit nach Krankschreibung bei rund 334 Millionen, im Jahr 2016 bei fast 560 Millionen, wie die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion mitteilte, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Der dadurch ausgelöste volkswirtschaftliche Schaden nahm in dem Zeitraum um etwa 75 Prozent zu. Er betrug den Angaben nach 75 Milliarden Euro im Jahr 2016.

Inflationsbereinigt ergebe sich ein Schadenszuwachs von mehr als 30 Prozent in den vergangenen 20 Jahren, erklärte das Gesundheitsministerium. Zuerst hatte die in Düsseldorf erscheinende "Rheinischen Post" (Freitag) über die Zahlen berichtet.

Erwerbestätigkeit hat deutlich zugenommen

Bei der Entwicklung seit 1998 sei allerdings auch zu berücksichtigen, dass die Erwerbstätigkeit deutlich zugenommen habe und alleine schon deswegen die Zahl der Krankheitsfälle gestiegen sei, heißt es in der Antwort. Hinzu komme eine überdurchschnittlich gestiegene Erwerbsbeteiligung Älterer, was sich statistisch in der Zahl der Fehltage niederschlage. So dauert nach der amtlichen Statistik der gesetzlichen Krankenversicherung die Arbeitsunfähigkeit für 60- bis 64-Jährige durchschnittlich mehr als doppelt so lange wie für 35- bis 39-Jährige.

Allerdings zeigten die Daten auch, dass die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz erheblich zugenommen hätte, hieß es. Fehltage wegen psychischen Problemen haben sich 2016 gegenüber 2008 mehr als verdoppelt, wie aus der Regierungsantwort hervorgeht.

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