Familienministerin Franziska Giffey (SPD)
epd-bild/Rolf Zoellner
Die Frauenhäuser in Deutschland können mit mehr Geld und Unterstützung rechnen.
18.09.2018

Am Dienstag nahm in Berlin der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen seine Arbeit auf. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will im Rahmen eines Aktionsprogramms Länder und Kommunen ins Boot holen, um die Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt zu verbessern.

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner umgebracht, wie es hieß. Laut Kriminalstatistik werden mehr als 100.000 Frauen jedes Jahr Opfer von versuchten oder vollendeten Gewalttaten ihrer Partner oder Ex-Partner: Mord, Totschlag, Körperverletzung, Bedrohung, sexuelle Nötigung oder Vergewaltigung. Giffey erklärte: "Diesen Frauen müssen wir helfen, der Gewalt zu entkommen."

Tausende von Frauen werden abgewiesen

Der Bund will ein Förderprogramm für Frauenhäuser und Beratungsstellen auflegen. Im kommenden Jahr sind dafür fünf Millionen Euro vorgesehen. Bis 2020 soll die Förderung auf 30 Millionen Euro steigen. In Deutschland gibt es nach Angaben des Ministeriums rund 350 Frauenhäuser und 100 Schutzwohnungen mit insgesamt mehr als 6.000 Plätzen sowie 600 Beratungsstellen.

Der Dachverband der Frauenhäuser begrüßte die Einrichtung des Runden Tisches. Jedes Jahr müssten Tausende von Frauen abgewiesen werden, weil die Plätze nicht ausreichten oder die Kostenübernahme nicht funktioniere. Der Verband fordert bundeseinheitliche Regelungen für die Finanzierung der Häuser und einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe. Es sei nicht länger hinnehmbar, dass Länder und Kommunen die Frauenhäuser nach Kassenlage finanzierten, erklärte Geschäftsführerin Heike Herold. Die Trägerverbände der Frauenhäuser müssten immer mehr Geld aus eigenen Mitteln aufbringen.

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