Im Verfahren gegen zwei Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters in Myanmar soll in einer Woche das Urteil gesprochen werden.
20.08.2018

Das gab das Gericht in Rangun laut Reuters am Montag bekannt. Die Reporter Wa Lone und Kyaw Soe Oo sind unter dem Vorwurf des Verrats von Staatsgeheimnissen angeklagt. Bei einem Schuldspruch drohen ihnen bis zu 14 Jahre Haft.

Beide bestreiten die Vorwürfe. Das Gesetz gegen Geheimnisverrat stammt noch aus der britischen Kolonialzeit. Menschenrechtler und Medienverbände kritisieren den Prozess scharf und fordern von Myanmar, die beiden Journalisten unverzüglich auf freien Fuß zu setzen.

Journalisten seien unter Vorwand festgenommen worden

Wa Lone (32) und Kyaw Soe Oo (28) waren Mitte Dezember bei Recherchen zur Ermordung von Angehörigen der muslimischen Rohingya-Volksgruppe verhaftet worden. Ihnen wird zur Last gelegt, Geheimdokumente und eine Karte des westlichen Rakhine-Staates bei sich gehabt zu haben. Von dort sind wegen einer brutalen Offensive der myanmarischen Streitkräfte mehr als 700.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen.

Ein Polizist hatte vor Gericht ausgesagt, die beiden Reporter seien in eine Falle gelockt worden. Einer seiner Vorgesetzten habe die Übergabe der Dokumente lanciert, um die Journalisten unter diesem Vorwand festnehmen zu können.

Obwohl das mehrheitlich buddhistische Myanmar seit 2016 von einer zivilen Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geführt wird, gilt die Armee weiter als die eigentliche Macht in dem südostasiatischen Land. Über den Bundesstaat Rakhine zu berichten gilt als besonders heikel.

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