Hamburg (epd). Unter "change.org - Jedes Kind muss lesen lernen" werden im Internet seit Mittwoch Unterschriften gesammelt. Mehr als 25 Hamburger Persönlichkeiten hatten als Erstunterzeichner gefordert, in den Grundschulen das Lesen stärker zu fördern. Das Lesenlernen müsse viel stärker in den Fokus der Bildungspolitik rücken, heißt es in der "Hamburger Erklärung".
"Nerv getroffen"
Eine solch rasante Entwicklung übersteige die Erwartungen bei weitem, kommentierte die Schriftstellerin Kirsten Boie den Rücklauf auf die Unterschriftenaktion am Freitag in Hamburg. "Die Reaktion zeigt, dass wir einen Nerv getroffen haben."
Lesen sei Grundlage für selbstständiges Denken, sagte Ulrich Wickert, ehemaliger "Tagesthemen"-Moderator und einer der Erstunterzeichner. "Wenn wir diese Bildung nicht mit allen Mitteln unterstützen, werden wir unendlich viel in die Sozialhilfekassen zahlen müssen." Weitere Erstunterzeichner sind Alt-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD), die Moderatorin Bettina Tietjen, die Schriftstellerin Ulla Hahn, der Liedermacher Rolf Zuckowski und Michel-Hauptpastor Alexander Röder.
Gerichtet ist der Appell an die Bildungsminister der Bundesländer, die Bundesbildungsministerin und die Kultusministerkonferenz. Am Welttag des Kindes am 20. September sollen die Unterschriften übergeben werden. Es müsse Schulbibliotheken, Lesungen und Lektüreprogramme gerade an solchen Schulen geben, deren Schülerschaft nicht so gebildet sei. Für das Lesenlernen müssten genügend Mittel in den Haushalten ausgewiesen werden.
Neuen Kommentar hinzufügen