Im US-Bundesstaat Nebraska ist erstmals seit 21 Jahren die Todesstrafe vollstreckt worden. Der wegen zweier Morde verurteilte Carey Dean Moore (60) wurde am Dienstag (Ortszeit) im Gefängnis von Lincoln in Nebraska mit einem umstrittenen Giftcocktail getötet.
15.08.2018

Die US-Tochter des deutschen Pharmakonzerns Fresenius Kabi hatte auf dem Rechtsweg versucht, die Exekution zu stoppen. Das Unternehmen hegte den Verdacht, der Justizvollzug könnte Produkte von Fresenius Kabi auf unlautere Weise von einem Großhändler für die Exekution erworben haben. Die Firma verkaufe ihre Produkte nicht für Hinrichtungen, hieß es. Ein Richter lehnte den Antrag ab.

Zwei Taxifahrer erschossen

Ein Medienbeobachter bei der Hinrichtung berichtete, Moore habe einen "gefassten" Eindruck gemacht. Moore erklärte in einem handgeschriebenen Brief, vier Häftlinge im Todestrakt von Nebraska seien möglicherweise unschuldig. Er sei schuldig und habe nach 38 Jahren im Todestrakt keine Berufungsanträge mehr gestellt. Der Justizminister von Nebraska, Doug Peterson, drückte den Angehörigen der beiden Mordopfer sein Beileid aus. Moore hatte 1979 die beiden Taxifahrer Reuel Van Ness und Maynard Helgeland erschossen.

Das Parlament von Nebraska hatte 2015 mit knapper Mehrheit für die Abschaffung der Todesstrafe geschafft. Der republikanische Gouverneur Pete Ricketts leitete ein Volksbegehren gegen die Abschaffung in die Wege, die Wähler von Nebraska stimmten daraufhin im November 2016 mehrheitlich für die Todesstrafe. Zuletzt hatte Nebraska 1997 ein Todesurteil vollstreckt. Der Verurteilte wurde auf dem elektrischen Stuhl exekutiert.

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