Köln (epd). "Als Deutsche und Muslime haben wir gegenüber der deutschen Geschichte eine Verantwortung", erklärte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek. Für den Islamverband ist es nach eigenen Angaben die erste Reise nach Auschwitz. Reisen zu KZ-Gedenkstätten in Deutschland mit Geflüchteten und Mitgliedern von muslimischen Gemeinschaften organisiere der Zentralrat bereits seit Jahren, hieß es.
An der Reise vom 6. bis 9. August nehmen den Angaben zufolge auch Flüchtlinge muslimischen Glaubens und jüdische Jugendliche teil. Auf dem Programm stehen eine interreligiöse Gedenkfeier in Auschwitz mit anschließender Begehung des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers. Die Gedenkveranstaltung findet am 9. August statt am Eingang zu Block 11, dem sogenannten Todesblock. Dort wollen Rabbiner Henry Brandt und der Zentralratsvorsitzende Mazyek eine Ansprache halten. Die Ministerpräsidenten von Thüringen und Schleswig-Holstein, Bodo Ramelow (Linke) und Daniel Günther (CDU), werden Kränze niederlegen.
Massenvergasung mit Zyklon B
In dem Gebäude des Stammlagers KZ Auschwitz befand sich im Kellergeschoss das Lagergefängnis, in dem viele der Inhaftierten aufgrund der Haftbedingungen und Misshandlungen starben. Dort fand auch die erste Massenvergasung von Menschen mit Zyklon B statt.
Das frühere Konzentrationslager Auschwitz gilt international als zentrales Symbol für den Holocaust, dem insgesamt rund sechs Millionen Menschen zu Opfer fielen, die meisten von ihnen Juden. Die deutschen Nationalsozialisten betrieben den Lagerkomplex von 1940 bis 1945 am Westrand der Stadt Oswiecim (deutsch: Auschwitz) zwischen Krakau und Kattowitz im besetzten Polen. Insgesamt wurden dort im Zweiten Weltkrieg mehr als eine Million Menschen ermordet. Der Komplex bestand aus dem Vernichtungslager Birkenau, einem Stammlager, dem Arbeitslager Monowitz und weiteren Außenlagern.
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