Hitzewelle in Deutschland
epd-bild/Anke Bingel
Denn alle zehn bis 15 Jahre verdopple sich die Zahl der Hautkrebs-Neuerkrankungen, sagt Cornelia Baldermann von Bundesamt für Strahlenschutz.
31.07.2018

Um Hautkrebs besser vorzubeugen, fordern Strahlenschützer, Mediziner und Wissenschaftler mehr Schattenplätze im öffentlichen Raum. Alle zehn bis 15 Jahre verdopple sich die Zahl der Hautkrebs-Neuerkrankungen, sagte Cornelia Baldermann von Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Da reicht es nicht nur, Verhaltensempfehlungen aufzustellen, auch die Verhältnisse müssen sich wandeln. Wer Schatten sucht, muss ihn auch finden können."

Wichtig sei es, an Schulen, Kindertagesstätten, in Parks und an öffentlichen Plätzen für Schattenspender zu sorgen, sagte Baldermann, die für das Bundesamt ein Bündnis für den UV-Schutz koordiniert. Unter anderem Mediziner, Wissenschaftler und Arbeitsschützer sowie Organisationen wie die Deutsche Krebshilfe haben sich darin zusammengeschlossen. "Wir möchten den UV-Schutz politisch als ein Gesundheitsziel im Präventionsgesetz verankern", sagte die promovierte Biologin.

Immer mehr Hitzetage

Bisher sei der Umgang mit dem Thema sehr unterschiedlich. Während etwa bei dem einen Schulneubau auf Schattenoasen unter Sonnensegeln und Jalousien vor den Fenstern geachtet werde, passiere bei anderen gar nichts. Dabei beobachteten Klimaforscher in den vergangenen Jahren eine zunehmende Zahl von Hitzetagen, an denen Menschen auch verstärkt der UV-Belastung ausgesetzt seien. "Das dürfen wir nicht außer acht lassen."

Neben Sonnensegeln und Sonnendächern seien Bäume, vor allem mit dichten Kronen, wichtige Schattenspender. Ein dichter Schatten unter einem Sonnensegel, das auch seitlich einfallende reflektierte Strahlung abhalte, könne die UV-Belastung um bis zu 30 Prozent senken. Bushaltestellen könnten mit Dächern eingerichtet werden, die auch UV-Strahlung abhielten. "Das ist bei uns noch nicht sehr verbreitet." Andere Länder wie Neuseeland oder die Niederlande seien in ihren Entwicklungen schon weiter. Das Bündnis spreche auch Architekten und Städteplaner an, um vorbildliche Beispiele zu verbreiten.

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