Jeder dritte Betrieb in Deutschland müsste einer Studie zufolge seinen Auszubildenden bei Einführung von einheitlichen Standards mehr zahlen.
31.07.2018

Mehr als 1.000 Ausbildungsbetriebe (35 Prozent) müssten bei einer Mindestausbildungsvergütung von 650 Euro nachbessern, erklärte das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) am Dienstag in Bonn. Von einer Mindestvergütung in Höhe von 500 Euro wären laut Simulation rund elf Prozent der Betriebe betroffen. Nach den Plänen der Bundesregierung soll eine Mindestausbildungsvergütung kommendes Jahr beschlossen werden und zum 1. Januar 2020 in Kraft treten.

Handwerk überproportional betroffen

Handwerksbetriebe, kleine Betriebe mit bis zu neun Beschäftigten und ostdeutsche Unternehmen wären laut der Untersuchung durch die Mindeststandards besonders gefordert. Die Mehrkosten träfen vor allem das Handwerk überproportional. Bei einer Vergütung von 650 Euro steigen der Simulation zufolge die Kosten um fast 1.500 Euro pro Auszubildendem und Ausbildungsjahr.

Die Ausbildungsbereitschaft der Kleinbetriebe dürfe nicht weiter gefährdet werden, warnte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser. In dem Report fordern die Autoren weitere empirische Analysen vor Einführung von Mindeststandards in der Vergütung, "um die Entscheidungen des 'Ob' und 'Wie hoch' auf Basis gesicherter Erkenntnisse zu potenziellen Wirkungsmechanismen treffen zu können".

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