Flüchtlinge auf einem Schlauchboot vor der libyschen Küste (Archivbild)
epd-bild/Christian Ditsch
Ein italienisches Schiff im Mittelmeer hat offenbar erstmals gerettete Bootsflüchtlinge zurück nach Libyen gebracht, ohne zuvor deren Anrecht auf Asyl zu prüfen.
31.07.2018

Nach Angaben der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" nahm die "Asso 28" in der Nacht auf Dienstag im Rahmen einer von der libyschen Küstenwache koordinierten Rettungsaktion 108 Flüchtlinge von einem Schlauchboot an Bord. Das Schiff einer Ölbohrplattform brachte die Geretteten demnach anschließend in den Hafen von Tripolis.

Auf See gerettete Flüchtlinge müssen in einen sicheren Hafen gebracht werden. Libyen ist nicht als solcher anerkannt, da es in den geschlossenen Flüchtlingslagern regelmäßig zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Überdies verstoßen Massenrückführungen ohne vorherige Prüfung des Anrechts auf Asyl gegen das Völkerrecht.

Zahl der Toten im Mittelmeer steigt

Italien und Malta haben ihre Häfen für private Seenotretter geschlossen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) steigt seitdem die Zahl der Toten im Mittelmeer. Im Juli erreichten bislang 1.815 Flüchtlinge Italien, zugleich wurden 157 Tote gezählt, wie IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo per Twitter mitteilte. Im Juli 2017 waren knapp 11.500 Menschen über das Mittelmeer nach Italien gekommen, dabei waren 68 gestorben.

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