Frankfurt a.M. (epd). Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat sich solidarisch mit dem aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten Mesut Özil gezeigt. "Özil gehört selbstverständlich zu Deutschland, er ist einer von uns", sagte Seehofer, der als Minister auch für Sport zuständig ist, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitag). Der CSU-Vorsitzende sagte, der Sport dürfe nicht in seiner "wichtigen gesellschaftspolitischen Funktion für die Integration" diskreditiert werden. Der Fall Özil sei kein Beispiel dafür, dass Integration im Sport oder generell gescheitert sei.
Seehofer wollte sich zunächst nicht äußern
Der türkischstämmige deutsche Profi von Arsenal London war wegen eines Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan vor der Weltmeisterschaft in die Kritik geraten. Nach wochenlangen Debatten um seine Person erklärte Özil am Sonntag seinen Rückzug aus der deutschen Nationalelf und betonte, die Begegnung mit Erdogan habe keinen politischen Hintergrund. Gleichzeitig beklagte er rassistische Angriffe und kritisierte den Umgang des Deutschen Fußball-Bundes damit.
Noch am Dienstag hatte Seehofer gesagt, er habe sich "fest vorgenommen", sich vor dem Hintergrund der Vielzahl von Einlassungen zu dem Thema nicht weiter dazu zu äußern. In diesem Fall gebe es nur Verlierer.
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