Entwurf des Einheitsdenkmals
epd-bild/Milla & Partner
Das geplante Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Berliner Schlossplatz sorgt weiter für Diskussionen. Über die Freigabe der Mittel wird der Bundestag voraussichtlich erst nach der Sommerpause entscheiden.
19.07.2018

Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) bezeichnete am Donnerstag im RBB-Inforadio den Standort vor dem Stadtschloss als unpassend. Nicht geglückt finde er auch die Symbolik des Denkmals, sagte Lederer und regte an, noch einmal grundsätzlich über das Denkmal nachzudenken.

"Einheitswippe"

Geplant ist eine begehbare, überdimensionierte Schale ("Einheitswippe"). Der Entwurf stammt vom Stuttgarter Architekturbüro Milla & Partner. Das Denkmal auf dem Schlossplatz soll an die friedliche Revolution in der DDR erinnern. Die Umsetzung hatte sich in den vergangenen Jahren wegen Unstimmigkeiten über den Entwurf, die Kosten und den Ort immer wieder verzögert.

Der Verein "Historische Mitte Berlin" will bis zum 3. Oktober täglich vor dem Bundestag für einen anderen Standort der "Einheitswippe" demonstrieren. Der richtige Ort für das Denkmal sei vor dem Reichstag, wo in der Nacht zum 3. Oktober 1990 die deutsche Einheit gefeiert wurde, heißt es zur Begründung. Die erste Demonstration war für Donnerstagabend angekündigt.

"Totgeburt"

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hatte am Mittwoch im RBB-Inforadio kritisiert, die Idee, das Denkmal auf der Wiese vor dem Reichstagsgebäude zu errichten, sei eine "Totgeburt". Der bisherige Standort sei entscheidender Teil eines Bundestagsbeschlusses. Wer den Standort infrage stelle, laufe Gefahr, das Projekt der begehbaren Schale insgesamt zu verhindern, warnte Grütters.

Die Errichtung des Einheitsdenkmals hatte sich in den vergangenen Jahren immer wieder verzögert. Über die Freigabe der Mittel in Höhe der veranschlagten Kosten von 17,1 Millionen Euro wird der Bundestag voraussichtlich erst nach der Sommerpause entscheiden. Eine Fertigstellung des Denkmals zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im kommenden Jahr ist damit unwahrscheinlich.

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