Der Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik geht in diesem Jahr an das politische Internetblog "netzpolitik.org".
22.06.2018

Die Autoren engagierten sich in herausragender Weise dafür, Nachrichten zu recherchieren, zu verifizieren und zu korrigieren, teilte die Initiative Nachrichtenaufklärung am Freitag in Köln zur Begründung mit. Die Seite veröffentlicht Beiträge zum Thema digitale Freiheitsrechte und hat den Angaben zufolge täglich mehr als 60.000 Leser sowie über 400.000 Follower auf Twitter. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung sollte am Freitagabend auf dem 4. Kölner Forum für Journalismuskritik verliehen werden.

Medienkritische Nicht-Regierungsorganisation

Die Initiative Nachrichtenaufklärung sprach auch drei lobende Erwähnungen aus. Sie gehen an die freie Regisseurin Anja Reiß für ihren Dokumentarfilm "Truth Detectives" (Arte/WDR), Eva Achinger und Alexander Krützfeld für eine Reportage-Reihe in Kopperation von "Süddeutscher Zeitung", Bayerischem Rundfunk (BR) und Recherchebüro Correctiv über deutsche Gefängnisse sowie an Miriam Keilbach von der "Frankfurter Rundschau" für eine Reportage zum Flüchtlingslager Dadaab in Kenia.

Die Initiative Nachrichtenaufklärung ist eine medienkritische Nicht-Regierungsorganisation, die an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft in Köln angesiedelt ist. Seit 1995 benennt die Initiative jährlich die "Top Ten" der vernachlässigten Nachrichten. Zu den bisherigen Preisträgern des Günter-Wallraff-Preises gehören die türkische Journalistengruppe "Haber Nöbeti" (News Watch), die Journalisten Udo Stiehl und Sebastian Pertsch mit ihrer Website "Floskelwolke", der türkische Journalist Ahmet Sik sowie das deutsch-türkische Internetportal "taz.gazete". Die Auszeichnung wird seit 2015 verliehen und von dem Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff und seinem Haussender RTL gestiftet.

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