Julia Helmke
epd-bild/Hanno Gutmann
Der evangelische Kirchentag will kurzfristig entscheiden, ob zu Veranstaltungen des Christentreffens in einem Jahr in Dortmund AfD-Politiker eingeladen werden. Das Kirchentagspräsidium habe bereits 2016 beschlossen, keine Menschen einzuladen, die sich offen rassistisch oder menschenfeindlich äußern.
18.06.2018

"Dazu stehen wir weiterhin", sagte Kirchentagsgeneralsekretärin Julia Helmke dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Aber wir beobachten, wie sich die Partei, die seit dem vergangenen Jahr auch im Bundestag sitzt, verändert", sagte sie: "Und wir überlegen: Was heißt das für den Kirchentag im nächsten Jahr in Dortmund?"

Helmke sagte, dem Kirchentag sei "sehr bewusst, dass in Dortmund Themen aufgegriffen werden sollten, die für viele Menschen eine Rolle spielen". "Wir halten uns offen, mit bestimmten Veranstaltungen auf aktuelle Fragestellungen zu reagieren", fügte Helmke hinzu, die vor einem Jahr das Amt der Generalsekretärin übernommen hat.

Programm steht noch nicht fest

Der Umgang mit der AfD und ihren Mitgliedern ist in der Kirche und beim Kirchentag umstritten. Beim Kirchentag 2017 in Berlin hatte der evangelische Bischof Markus Dröge mit der damaligen Sprecherin der Vereinigung "Christen in der AfD", Anette Schultner, diskutiert. Schultner ist inzwischen aus der AfD ausgetreten. Beim Katholikentag im Mai in Münster gehörte auf einem Podium über die Religionspolitik der Bundestagsparteien auch der religionspolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, zu den Teilnehmern.

Zum 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 19. bis 23. Juni in Dortmund, der unter dem Motto "Was für ein Vertrauen" steht, erwarten die Veranstalter bis zu 100.000 Dauerteilnehmer. Das Programm steht noch nicht fest.

Helmke wünscht sich für das Christentreffen in Dortmund kontroverse Auseinandersetzungen. "Wichtig ist, dass wir uns nicht nur in einer Blase bewegen, in der sich alle gegenseitig versichern, auf dem richtigen Weg zu sein", sagte sie.

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