Südafrikas früherer Präsident Zuma
epd-bild / Shaun Harris
Das Korruptionsverfahren gegen den früheren südafrikanischen Jacob Zuma ist erneut verschoben worden. Am 27. Juli soll der Prozess gegen den 76-Jährige Ex-Staatschef fortgesetzt worden, entschied das Gericht am Freitag in der Hafenstadt Durban.
08.06.2018

Entscheidende Unterlagen seien zu spät eingereicht worden, um die Verhandlung fortführen zu können, hieß es zur Begründung. Zuma muss sich in 16 Anklagepunkten verantworten, die Korruption, Geldwäsche, organisiertes Verbrechen und Machtmissbrauch umfassen. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, mehr als 780 Zahlungen angenommen zu haben, mit denen sich eine Waffenfirma bei einem Rüstungsauftrag in den 1990er Jahren Einfluss gesichert haben soll.

Zuma war im April erstmals vor Gericht erschienen, der Prozess wurde damals auf Antrag der Verteidigung verschoben. Am Freitag waren sich alle Beteiligten über die erneute Vertagung einig. Staatsanwalt Billy Downer sagte, die französische Rüstungsfirma Thales, die ebenfalls angeklagt ist, habe wichtige Dokumente erst am Donnerstag eingereicht.

Mehrere Korruptionsskandale

Das Verfahren gegen den früheren Präsidenten verzögert sich seit Jahren. Die Staatsanwaltschaft erhob 2007 Anklage, zog sie jedoch 2009 zurück und stärkte damit Zumas Ambitionen, Präsident zu werden. Die Opposition prozessierte gegen die Entscheidung und forderte die Wiederaufnahme des Verfahrens.

Zuma wurde 2009 Präsident Südafrikas. Wegen mehrerer Korruptionsskandale geriet er immer wieder unter Druck. Im Dezember 2017 verzichtete er auf den Vorsitz der Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC), Mitte Februar 2018 trat er unter massivem Druck seiner Partei vom Präsidentenamt zurück. Damit kam er einer Amtsenthebung zuvor.

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