UN-Fahne
epd-bild/Marc Engelhardt
Der UN-Sonderberichterstatter Tomás Ojea Quintana hat von Nordkorea die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert.
07.06.2018

Eine Amnestie würde eine Öffnung des nordkoreanischen Regimes unter Machthaber Kim Jong Un signalisieren, sagte Quintana am Donnerstag in Genf. Die Gefangenen sowie die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea sollten bei dem Treffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump am Dienstag kommender Woche in Singapur zur Sprache kommen.

Der argentinische Jurist begrüßte die jüngste Freilassung dreier US-Bürger aus nordkoreanischen Straflagern. Die Zustände in den Camps des totalitär regierten Staates seien schlimm, betonte der UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in Nordkorea. Die Gefangenen hätten keine Rechte, faire Prozesse seien nicht gewährleistet.

100.000 Inhaftierte

Nach Schätzungen hält das Kim-Regime rund 100.000 Oppositionelle oder vermeintliche Oppositionelle gefangen. In UN-Berichten wird die brutale Misshandlung der Gefangenen angeprangert. Die Wärter prügelten, folterten und töteten Insassen. Gefangene verhungerten.

Quintana verwies auch auf die katastrophale Versorgungslage in Nordkorea, vor allem in ländlichen Gebieten. Rund zehn Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die internationale Gemeinschaft müsse weiter bei der Versorgung der Kinder, Frauen und Männer in dem abgeschotteten Land helfen.

Quintana arbeitet seit 2016 im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates als Sonderberichterstatter für Nordkorea. Das Regime verweigert allerdings jegliche Zusammenarbeit mit ihm und lässt ihn nicht einreisen. Anfang Juli plant Quintana Südkorea zu besuchen und hofft auf eine Einladung nach Nordkorea. US-Präsident Trump will in Singapur mit Kim über die Abschaffung des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms verhandeln.

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