Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtung
epd-bild/Heike Lyding
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat Schnelligkeit und Sicherheit der Asylverfahren als zentrale Motive für die Einrichtung der geplanten Anker-Zentren benannt.
28.05.2018

Mit einer Zusammenführung entscheidender Behörden in Anker-Zentren sollen Asylverfahren schneller und sicherer werden, sagte Seehofer am Montag nach einem Gespräch mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in Dresden. Wie wichtig Sicherheit sei, zeigten nicht zuletzt die Vorkommnisse von Bremen. Sachsens Regierungschef Kretschmer bekräftigte seinerseits die Bereitschaft des Freistaates, eines der geplanten Anker-Zentren in Sachsen einzurichten.

Seehofer: "Wir stülpen nichts über"

Kretschmer sagte, die geplanten zentralen Einrichtungen seien eine richtige Maßnahme, um "doppelte Enttäuschungen" zu vermeiden. Dies betreffe einerseits Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive, andererseits aber auch die Menschen, die sich um Flüchtlinge kümmerten und um Integration bemühten. Die Anker-Zentren seien somit eine wichtige Maßnahme, um die Asylsituation verlässlicher und stringenter zu gestalten.

In den von der Bundesregierung geplanten Anker-Zentren soll künftig das komplette Asylverfahren abgewickelt werden. "Anker" ist die Kurzform für Aufnahme-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtung. Nach Plänen des Bundesinnenministeriums sollen im Spätsommer bis Herbst bis zu sechs Pilot-Zentren eröffnet werden. Geplant ist die Unterbringung von bis zu 1.500 Personen je Zentrum. Seehofer erhofft sich auch eine Erhöhung der Abschiebezahlen durch die direkte Ausreise aus den Zentren.

Dresden soll Anker-Zentrum bekommen

Seehofer versicherte, die Anker-Zentren bauten natürlich auf den schon bestehenden Einrichtungen auf, ergänzten diese aber. Diese Ergänzungen richteten sich jeweils danach, was ein Bundesland sich dabei konkrete vorstelle: "Wir stülpen da nichts über als Bund." Die Sicherheit solle auch durch eine "besonders starke personelle Ausstattung" des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den Anker-Zentren realisiert werden.

Der Bundesinnenminister zeigte sich zufrieden, dass Sachsen seine Bereitschaft zur Einrichtung eines Anker-Zentrums am Montag bekräftigt habe. Ein ähnliches Gespräch habe vor wenigen Tagen in Bayern stattgefunden. So gehe es Stück für Stück einen Schritt vorwärts. Seehofer betonte: "Wer nicht mitmachen will, soll es dann auch gegenüber seiner Bevölkerung verantworten."

Nach den Worten von Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) soll das geplante Anker-Zentrum an der Hamburger Straße in Dresden nicht größer werden als die jetzige Erstaufnahmeeinrichtung. Die Belegung solle nicht über 1.000 Personen hinaus gehen.

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