Aufmarsch von Rechtsradikalen beim "Tag der Deutschen Zukunft" 2016 in Dortmund (Archivbild)
epd-bild/Bernd Schaller
Gut eine Woche vor einem Neonazi-Aufmarsch in Goslar kritisiert die Gewerkschaft ver.di das Verhalten der Stadtverwaltung.
24.05.2018

Anstatt ernsthaft zu prüfen, ob die Veranstaltung der Rechtsextremisten verboten oder auf eine stationäre Kundgebung beschränkt werden könne, habe die Versammlungsbehörde frühzeitig Vereinbarungen mit den Anmeldern getroffen, sagte der Geschäftsführer des ver.di-Bezirks Süd-Ost-Niedersachsen, Sebastian Wertmüller, am Donnerstag in Braunschweig. Die Goslarer Stadtverwaltung sah nach eigenen Angaben keine rechtlichen Möglichkeiten, den Aufmarsch zu verbieten.

Größtes Vernetzungstreffen der deutschen Neonazi-Szene

Rechtsextreme Parteien und Organisationen aus dem In- und Ausland mobilisieren für den 2. Juni zum zehnten Mal zum sogenannten "Tag der deutschen Zukunft", der in Goslar stattfinden soll. Er gilt als größtes Vernetzungstreffen der deutschen Neonazi-Szene. Zum Abschluss des Aufmarsches 2017 in Karlsruhe mit mehreren hundert Teilnehmern wurde als diesjähriger Ort für das Jubiläum die "Reichsbauernstadt" Goslar verkündet. "Reichsbauernstadt" war der nationalsozialistische Titel für Goslar in den Jahren 1936 bis 1945.

Das Goslarer Bündnis gegen Rechtsextremismus will unter anderem mit "Roten Karten" gegen den Aufmarsch der Rechtsextremisten protestieren. "Wir wollen in einer vielfältigen, weltoffenen und solidarischen Stadt leben", heißt es im Aufruf des Bündnisses. Ein bundesweites Bündnis linker Gruppen teilte mit: "Unser klares Ziel ist es, den 'Tag der deutschen Zukunft' in Goslar zu verhindern." Die Veranstalter gehen davon aus, das sich mehrere Tausend Menschen an den Protestaktionen gegen den Nazi-Aufmarsch beteiligen werden.

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