Demonstration gegen die AfD in Münster (Archivbild)
epd-bild/Stefan Arend
Zu einer Großdemonstration der AfD am Sonntag im Berliner Regierungsviertel sind zahlreiche Gegenveranstaltungen angekündigt.
23.05.2018

Die Demonstration der größten Oppositionspartei im Bundestag steht unter dem Motto "Zukunft Deutschland" und wendet sich gegen die Politik der Bundesregierung. Mit der Demonstration, zu der bundesweit mobilisiert wird, solle deutlich gemacht werden, "dass wir uns Sorgen machen um die Zukunft Deutschlands", sagte der stellvertretende Bundessprecher der AfD und Berliner Landesvorsitzender, Georg Pazderski, am Mittwoch in Berlin.

Motto "Stoppt den Hass! Stoppt die AfD!"

Das Motto der Gegendemonstrationen lautet "Stoppt den Hass! Stoppt die AfD!". Aufgerufen hat dazu ein Bündnis von Flüchtlings- und Nachbarschaftsinitiativen, Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und Clubbetreibern. Laut Sprecherin Nora Berneis werden zu den Gegenveranstaltungen insgesamt mehr als 10.000 Menschen erwartet. Sie kündigte auch Aktionen des kollektiven Ungehorsams an. Dies sei nötig, um der AfD "die rote Linie" zu zeigen. Berlin bleibe "bunt, vielfältig, tolerant und offen".

Als Protest geplant ist neben einer Kundgebung und einem mehrstündigen Bühnenprogramm auf der Reichstagswiese (Start 11.30 Uhr) unter anderem eine "Glänzende Demo" von Künstlern und Theaterschaffenden vom Weinbergspark zum Pariser Platz am Brandenburger Tor.

Kundgebung vor Berliner Ensemble

Außerdem haben sich mehr als 120 Berliner Clubs und Partyveranstalter dem Aufruf "Berlin wegbassen - Berlin gegen Nazis" angeschlossen. Sie wollen die Club- und Partygäste zur "Afterhour" einladen, um gegen die AfD zu demonstrieren. Geplant sind bislang 14 Musikwagen, die entlang der AfD-Route platziert werden sollen. Eine Genehmigung steht dafür aber noch aus, so ein Sprecher des Bündnisses Reclaim Club Culture.

Außerdem planen Berliner Boots- und Floßkollektive auf der Spree in Berlin-Mitte eine Bootsdemo gegen die "autoritäre, rückwärtsgewandte und diskriminierende Umstrukturierung der Gesellschaft". Die antirassistische Initiative "We'll come united" ruft zu einer Kundgebung auf den Bertolt-Brecht-Platz vor dem Berliner Ensemble auf. Zudem sind am Bahnhof Gesundbrunnen und am Mehringplatz am Halleschen Tor Treffpunkte für Menschen vorgesehen, die an Aktionen gegen die AfD-Demonstration teilnehmen möchten.

Distanzierung von rechtsextremer Identitärer Bewegung

Laut Polizei wurden für die AfD-Demonstration ursprünglich rund 12.000 Teilnehmer angemeldet. Der Organisator der Kundgebung, Guido Reil vom Bundesvorstand der Partei, korrigierte die erwartete Teilnehmerzahl inzwischen deutlich nach unten. Er nannte es schon einen "großen Erfolg", sollten am Sonntag rund 5.000 Teilnehmer gezählt werden. Reil wollte dabei aus Sicherheitsgründen weder die Zahl der gebuchten Busse und Züge, noch die Demonstrationsroute vom Berliner Hauptbahnhof zum Brandenburger Tor bekannt geben.

Medienberichte über in Aussicht gestellte Zahlungen der AfD an Demonstrationsteilnehmer wies die Partei als abwegig und "Fake" zurück. Auch distanzierte sie sich von der rechtsextremen Identitären Bewegung und möglichen verfassungsfeindlichen Gruppierungen, deren Mitglieder die AfD-Demo für sich nutzen könnten.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.