Genf (epd). Das Auftreten des tödlichen Virus' in der dicht bevölkerten Hafenstadt am Kongo nährt Befürchtungen, das Virus könnte sich explosionsartig ausbreiten.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte sich besorgt. Alle Menschen, mit denen der Infizierte in Mbandaka jüngst Kontakt hatte, würden gesucht. Zuvor seien alle bestätigten Fälle des aktuellen Ebola-Ausbruchs aus dem Bezirk Bikoro gemeldet worden, der etwa 150 Kilometer von Mbandaka entfernt liegt. Seit Anfang Mai wurden 44 mögliche und bestätigte Ebola-Erkrankungen im Kongo erfasst, von denen 23 tödlich verliefen. Mehr als 500 Menschen, die mit Ebola-Kranken Kontakt hatten, stehen unter Beobachtung. Rund 4.000 weitere Kontaktpersonen sollen ausfindig gemacht werden.
"Äußerst ernst"
Auch die Nothilfeorganisation "Ärzte ohne Grenzen" äußerte sich alarmiert. "Mit dem Fall in Mbandaka ist die Situation äußerst ernst und besorgniserregend geworden, da die Krankheit erstmals eine Stadt erreicht hat", sagte Notfallkoordinator Henry Gray. Im größten Krankenhaus der Stadt Mbandaka und in der Klinik von Biko hätten Teams von "Ärzte ohne Grenzen" Isolationszonen eingerichtet und bauten Behandlungszentren auf.
Auch Experten der WHO und der kongolesischen Gesundheitsbehörden bemühen sich, die Fieberkrankheit einzudämmen. Am Mittwoch wurden 4.000 Dosen Ebola-Impfstoff in das zentralafrikanische Land geschickt. Laut WHO handelt es sich um den neunten Ausbruch der Ebola im Kongo seit den 70er Jahren. In Westafrika starben im Verlauf der bislang schlimmsten Ebola-Katastrophe, die zum Jahreswechsel 2013/2014 begann, rund 11.300 Menschen in Guinea, Sierra Leone und Liberia.
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