Ludwig Spaenle
epd-bild / Annette Zoepf
Bayern hat erstmals einen Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus.
14.05.2018

Das neue Amt bekleidet künftig der frühere Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU), der am Montag offiziell von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgestellt wurde. In Sachen Antisemitsmus gebe es "akuten Handlungsbedarf", sagte Söder in der Münchner Staatskanzlei. Als Beispiel nannte er unter anderem zunehmendes Mobbing von jüdischen Schülern. Es sei daher dringend notwendig gewesen, ein Signal zu setzen. Für das Amt sei ihm kein anderer als Ludwig Spaenle eingefallen, der "die Power, das Wissen und die Akzeptanz" in der jüdischen Gemeinde habe, betonte Söder.

Kultur des Hinschauens

Bei der Vorstellung Spaenles waren hochrangige jüdische Gäste anwesend: der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, die frühere Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch und die Generalkonsulin des Staates Israel, Sandra Simovich. Schuster bezeichnete Spaenles Bestellung als Antisemitismusbeauftragten als "wichtiges Signal". Zugleich habe er aber auch "zwiespältige Gefühle". Die Vorstellung, dass in Bayern einmal ein Antisemitismusbeauftragter nötig werde, hätte er vor ein paar Jahren noch ins "Reich der Fabel" geschoben. Spaenle selbst bezeichnete Antisemitismus als "Krebsgeschwür für die freie Gesellschaft". Es brauche eine Kultur des Hinschauens.

Dass Spaenle "Beauftragter für Jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe" der bayerischen Staatsregierung wird, ist seit Tagen klar. Bereits am vergangenen Dienstag hatte Söder die Personalie per Twitter bestätigt. An diesem Dienstag soll sie in der Kabinettssitzung endgültig beschlossen werden.

Teaserbild

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Plain text

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.