Armin Laschet ist Regierungschef in Nordrhein-Westfalen.
epd-bild/Stefan Arend
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hält es für hilfreich, wenn in den Moscheegemeinden darauf hingewiesen würde, dass das Kopftuchtragen von Mädchen mit Religion nichts zu tun habe.
14.05.2018

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die muslimischen Gemeinden aufgefordert, die Pläne seiner Landesregierung für ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren zu unterstützen. "Die Moscheegemeinden könnten hier helfen, indem jeder Imam im Freitagsgebet den Familien erklärt, dass das Kopftuchtragen von Mädchen mit Religion nichts zu tun hat", sagte Laschet in Düsseldorf dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Das Vorhaben von Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) und der muslimischen Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (CDU) sei berechtigt, weil auch viele gläubige Muslime und islamische Theologen betont hätten, dass das Kopftuch bei Kindern nichts mit Religion zu tun habe, sagte Laschet. "Kindern vor der Religionsreife und vor der Geschlechtsreife das Kopftuch anzuziehen, halte ich für nicht geboten." Die Mädchen sollten sich irgendwann selbst entscheiden können.

Geteiltes Echo auf Pläne der Landesregierung

Das Kopftuch sei nicht vergleichbar mit der Taufe oder der Beschneidung im Kindesalter, weil es beim Kopftuchtragen von Kindern nicht um Religionsausübung gehe, betonte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Vorsitzende. "Deshalb hätte eine Verbotsregelung auch keine Konsequenzen für religiöse Symbole, beispielsweise wenn ein Kind ein christliches Kreuz um den Hals trägt."

Die Überlegungen der Düsseldorfer Landesregierung hatten ein geteiltes Echo hervorgerufen. Mehrere Lehrerverbände und liberale Muslime begrüßten die Pläne, der Grundschulverband und Gesamtschulleiter sehen dagegen keinen Handlungsbedarf. Juristen und Integrationsexperten zweifeln die Rechtmäßigkeit eines Verbots an und fordern stattdessen mehr pädagogische Aufklärung.

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