Kirchenpräsident Volker Jung
epd-bild / Thomas Lohnes
Nach Ansicht des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung kommt dem Qualitätsjournalismus verstärkt die Aufgabe zu, Informationen zu bewerten und investigativ zu recherchieren.
04.05.2018

Durch das Internet verschwimme die Trennung zwischen Medienmachern und Mediennutzern, sagte Jung am Freitag auf den Südwestdeutschen Medientagen im pfälzischen Landau. Jeder könne jederzeit ungeprüfte Informationen konsumieren und verbreiten. Für eine differenzierte und ausgewogene Berichterstattung im Netz seien Plattformen nach dem Vorbild des öffentlich-rechtlichen Rundfunks besonders geeignet, weil sie unabhängiger von ökonomischem Druck seien als private Anbieter, sagte Jung weiter.

Ethische Regeln für das Internet

Der Kommunikationsraum Internet müsse zudem stärker reguliert werden, forderte Jung, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) ist. Ethische Regeln für die Kommunikation im Internet seien jedoch nur sinnvoll, wenn sie global gelten. Durch den Einsatz digitaler Medien seien Menschen manipulierbarer geworden als früher, sagte Jung. Langfristig werde dadurch die Demokratie gefährdet.

Jung rief die Mediennutzer dazu auf, ihre eigene Kommunikationsstrategie kritisch zu hinterfragen. Das Internet sei mittlerweile für viele Menschen Teil des eigenen Lebens geworden. Eine "Ethik der Mediennutzung" sei nötig, um die Flut von Informationen einordnen zu können. Die Kirche liefere dazu einen Beitrag, indem sie den verantwortlichen Umgang mit digitalen Medien im Religionsunterricht zum Thema mache.

Die dritten Südwestdeutschen Medientage in Landau standen unter dem Titel "Tempo! - Journalismus in der Beschleunigungsgesellschaft". Veranstalter war die Evangelische Akademie der Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk, dem Saarländischen Rundfunk, dem Frank-Loeb-Institut der Universität Koblenz-Landau, der Universität des Saarlandes und dem Deutschen Journalistenverband.

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