Frauen mit Mundschutz auf den Straßen Vietnams
epd-bild/Klaus Honigschnabel
Durch das Einatmen dreckiger Luft sterben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund sieben Millionen Menschen pro Jahr.
02.05.2018

Die Regierungen müssten entschlossener gegen die tödliche Verschmutzung ankämpfen, forderte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Seinen Angaben zufolge atmen neun von zehn Menschen weltweit Luft ein, die eine zu hohe Konzentration an Schadstoffen aufweist. Die verdreckte Luft gefährde alle Menschen, die Ärmsten seien aber besonders bedroht, betonte Tedros. Etwa 90 Prozent aller Todesfälle durch Schmutzluft seien in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verzeichnen. Asien und Afrika seien die Brennpunkte der Krise.

Schmutz dringt in Atemwege, Lungen und das Herz-Kreislaufsystem ein

Rund drei Milliarden Menschen hätten keine Möglichkeit, in ihren Unterkünften ohne eine belastende Rauchentwicklung zu kochen, hieß es weiter. Das offene Feuer bei der Essenszubereitung trage wesentlich zu Millionen Todesfällen bei, die auf verschmutzte Luft in Wohnungen und Unterkünften zurückgingen.

Rund 4,2 Millionen Menschen sterben laut WHO hingegen durch verdreckte Luft, die sie im Freien einatmen. Industrieabgase und der Schadstoffausstoß durch Autos und andere Fahrzeuge tragen den Angaben nach erheblich zu den Todesfällen bei. Die Schmutzpartikel dringen laut der WHO tief in Atemwege, Lungen und das Herz-Kreislaufsystem ein.

Den Angaben zufolge verursacht verschmutzte Luft ein Viertel aller tödlich verlaufenden Herzerkrankungen bei Erwachsenen. Ein Viertel aller Schlaganfälle, knapp 30 Prozent aller Fälle von Lungenkrebs und 43 Prozent aller chronischen Lungenleiden lassen sich laut WHO ebenso auf verschmutzte Luft zurückführen.

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