Inklusion in deutschen Kitas
epd-bild/Detlef Heese
Die meisten Eltern in Deutschland finden, dass Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsame Kitas und Schulen besuchen und auch ihre Freizeit zusammen verbringen sollten.
30.04.2018

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Aktion Mensch sprachen sich 83 Prozent der befragten Eltern für einen inklusiven Kita-Besuch aus, wie die Organisation am Montag in Bonn mitteilte. 76 Prozent begrüßten schulische Inklusion. Die größte Zustimmung gab es mit 87 Prozent für gemeinsame Freizeitangebote.

Umgesetzt ist die Inklusion nach Erfahrungen der meisten Eltern aber noch nicht. Ein gutes Drittel (36 Prozent) gab an, dass ihre Kinder inklusive Kitas oder Schulen besuchen. Gemeinsame Freizeitangebote für Kinder mit und ohne Behinderungen nutzen nur 32 Prozent. Ein Fünftel der Eltern gab an, keine inklusiven Angebote zu kennen.

Mangelnde Angebote

"Die Umfrage zeigt erfreulicherweise, dass es eine sehr hohe Zustimmung zu Inklusion im Kindesalter gibt", erklärte Armin von Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch. "Aber sie macht auch deutlich, wie sehr Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen." Dabei liege es weniger an Vorurteilen, wenn Kinder mit und ohne Behinderung nicht zusammenkämen, sondern an mangelnden Angeboten. Deshalb wolle sich die Aktion Mensch noch stärker für inklusive Freizeitangebote engagieren, kündigte von Buttlar an.

Anlass der Umfrage war den Angaben zufolge der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai. Unter dem Motto "Inklusion von Anfang an" liegt der Fokus in diesem Jahr vor allem auf Kindern und Jugendlichen. Für die Online-Umfrage befragte YouGov Mitte April insgesamt 4.051 Menschen, darunter 1.656 Eltern mit mindestens einem minderjährigen Kind. Davon hatten 277 Mütter und Väter mindest ein Kind mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung.

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