Der frühere bolivianische Diktator Luis García Meza ist im Alter von 88 Jahren gestorben.
30.04.2018

Meza erlag am Sonntag (Ortszeit) in einem Militärkrankenhaus in La Paz einem schweren Herzleiden, wie die Zeitung "El Deber" unter Berufung auf den Anwalt des Ex-Präsidenten berichtete. Er war wegen Menschenrechtsverbrechen verurteilt und nach Medienberichten der einzige noch in Haft sitzende lateinamerikanische Diktator.

Besonders brutale Regierungszeit

Meza kam im Juli 1980 durch einen Militärputsch an die Macht. Seine gut einjährige Regierungszeit gilt als besonders brutal. Er wird für das Verschwinden von mindestens 156 Menschen verantwortlich gemacht. Ende der 80er Jahre floh Meza aus Bolivien. 1993 wurde er in Abwesenheit zu 30 Jahren Haft ohne das Recht auf Begnadigung verurteilt. Zwei Jahre später wurde der Ex-Diktator von Brasilien ausgeliefert.

Im Rahmen des Prozesses um die Verbrechen der "Operation Condor" wurde Meza von der italienischen Justiz im vergangenen Jahr zu lebenslanger Haft verurteilt. "Operation Condor" war der Codename für die geheime Zusammenarbeit mehrerer Militärregierungen in den 1970er und -80er Jahren im Kampf gegen politische Gegner. Beteiligt waren Argentinien, Brasilien, Uruguay, Paraguay, Chile und Bolivien.

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