ARD und ZDF setzen bei der Fußball-WM in Russland auf ein Sendezentrum im Inland. Die Öffentlich-Rechtlichen haben beim Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden ein gemeinsames Sendestudio aufgebaut, in dem die 64 WM-Spiele aufbereitet werden.
23.04.2018

Man müsse als Fußballexperte bei einer WM nicht zwingend vor Ort sein, sagte Ex-Torwartprofi Oliver Kahn am Montag bei der Präsentation in Hamburg. Die Sender könnten auf diese Weise etwa die Hälfte des Personals sparen, betonte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Die Spielorte in Russland liegen zum Teil mehr als 2.000 Kilometer auseinander.

Die Zusammenarbeit am Standort Baden-Baden war bereits beim Confederations Cup im vergangenen Jahr erprobt worden. Zur WM wird ein Großteil der Teams beider Sender dort im Einsatz sein statt wie bislang bei Fußball-Weltmeisterschaften im Land des Ausrichters.

Für die ARD im Einsatz

Ex-Fußballprofi Sebastian Kehl hat als ZDF-WM-Experte kurzfristig abgesagt. Ein Nachfolger sei noch nicht gefunden, hieß es. Für das neue Format "Weltmeister im Gespräch" wird sich der ehemalige WM-Kapitän Philipp Lahm mit ARD-Moderatorin Jessy Wellmer fachkundig austauschen. Weitere Experten sind Oliver Kahn, Holger Stanislawski und Thomas Berthold für das ZDF sowie Thomas Hitzlsperger für die ARD.

Als Live-Kommentatoren sind Belá Réthy, Oliver Schmidt, Martin Schneider und erstmals bei einer WM Claudia Neumann für das ZDF sowie Tom Bartels, Gerd Gottlob und Steffen Simon für die ARD im Einsatz. Hörfunkreporter wie Julia Metzner, Jens Jörg Rieck, Holger Dahl und Armin Lehmann berichten direkt aus Russland.

Ergänzt werden die Fußball-Übertragungen von zahlreichen Reportagen über Russland. Man sollte sorgfältig zwischen dem politischen "System Putin" und den Menschen im Land unterscheiden, betonte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. In jüngster Zeit sei etwas aus dem Blick geraten, dass sich die Menschen in Russland eng mit Deutschland verbunden fühlten.

64 Spiele werden live übertragen

Neu bei der kommenden WM ist der Videobeweis zur Unterstützung der Schiedsrichter. Es sei allen Beteiligten bewusst, dass das System noch nicht ausgereift sei, sagte ZDF-Schiedsrichter-Experte Urs Meier. Er rechne mit lebhaften Diskussionen.

Anstoß zur WM ist am 14. Juni um 17 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in Moskau mit der Begegnung Russland-Saudi Arabien. Das Finale beginnt am 15. Juli um 17 Uhr in Moskau. Alle 64 Spiele werden live übertragen, Parallelbegegnungen in der Vorrunde weichen auf ZDF Info und ARD One aus. Während im Stadion von Kaliningrad noch die mitteleuropäische Sommerzeit gilt, gehen die Uhren im Stadion von Jekaterinburg weiter östlich drei Stunden voraus.

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