Der Rundfunkbeitrag ist immer wieder umstritten
epd-bild/Norbert Neetz
Das ZDF hat der Medienpolitik keine weiteren Sparvorschläge unterbreitet.
20.04.2018

In einer Stellungnahme für die Rundfunkkommission der Länder sei erläutert worden, warum über die von den Öffentlich-Rechtlichen im Herbst gemachten Vorschläge hinaus keine weiteren Projekte zur Strukturoptimierung genannt werden können, teilte der Sender am Freitag in Mainz mit.

Die Bundesländer, die in Deutschland für Rundfunkpolitik zuständig sind, hatten die Öffentlich-Rechtlichen aufgefordert, bis Freitag Stellungnahmen zur geplanten Strukturreform der Sender vorzulegen. Auf Druck der Länder hatten das ZDF - wie auch die ARD-Anstalten und das Deutschlandradio - im Herbst umfassende Reformpläne vorgelegt. Vor allem in den Bereichen Verwaltung, Technik, IT und Produktion sind Sparmaßnahmen geplant. Das ZDF will von 2021 bis 2028 insgesamt 270 Millionen Euro einsparen.

Weitere Einsparungen verlangt

Den Ländern gingen die Sparvorschläge jedoch nicht weit genug. Auch die Finanzkommission KEF hatte die Konzepte der Rundfunkanstalten als nicht ausreichend bewertet und weitere Einsparungen etwa bei Programm und Personalkonzept verlangt. Die Rundfunkkommission hatte die Sender daraufhin aufgefordert, bis Mitte April Stellungnahmen zu weiteren Sparbemühungen einzureichen.

"Wir haben bereits erhebliche Einsparungen umgesetzt und sind nach wie vor bereit für jede sinnvolle Kooperation mit der ARD und Deutschlandradio", sagte ZDF-Intendant Thomas Bellut nun. "Aber über die vorgeschlagenen, gründlich durchdachten Strukturprojekte hinaus lassen sich zurzeit seriös keine weiteren Maßnahmen identifizieren", sagte er.

Rundfunkbeitrag könnte steigen

Bellut verwies auf bereits eingeleitete Sparmaßnahmen. Das ZDF will bis 2020 zehn Prozent seines Personals einsparen, rund 560 Vollzeitstellen sollen bis dahin abgebaut werden. Der Intendant verwies auch auf Sparpläne im Programmbereich wie die Zusammenlegung der Redaktionen von "Morgenmagazin" und "Mittagsmagazin". Der ZDF-Fernsehrat hatte sich bereits vor einem Monat dafür ausgesprochen, dass der Sender keine weiteren Vorschläge zur Beschränkung seines Programmangebots macht.

Anlass für die Reformbemühungen war eine Modellrechnung der KEF aus dem Jahr 2016, wonach der Rundfunkbeitrag ab 2021 auf mehr als 19 Euro steigen könnte, wenn die aktuellen Strukturen der Sender erhalten bleiben. Die Haushaltsabgabe liegt derzeit bei 17,50 Euro im Monat.

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