Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Helmut Holter (Linke), setzt sich dafür ein, breitere Kenntnisse über das Judentum zu vermitteln.
18.04.2018

Wenn über Antisemitismus an deutschen Schulen geredet werde, könne das helfen, das Problem einzudämmen, sagte der thüringische Bildungsminister der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch). Die Kultusminister der Länder wollten am Mittwoch mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland über das Thema beraten.

"Als erstes müssen wir den Lehrkräften den Rücken stärken, denn sie sind ganz nah dran", sagte Holter. "Aber es reicht nicht nur, erst zu reagieren, wenn etwas passiert ist. Pädagoginnen und Pädagogen sollten darauf hinwirken, dass es erst gar nicht zu solchen Vorfällen kommt", unterstrich der Präsident der Kultusministerkonferenz.

"Meldepflicht sinnvoll"

Eine Meldepflicht für religiöses Mobbing an Schulen hält Holter für "sinnvoll". "Wir brauchen aber keine reine Antisemitismus-Statistik, sondern wir müssen alle Fälle religiösen Mobbings, egal welche Religion betroffen ist, erfassen", betonte der Minister.

Ein mutmaßlicher Fall von religiösem Mobbing an einer Berliner Grundschule hatte kürzlich bundesweit für Entsetzen gesorgt. An der Paul-Simmel-Grundschule in Berlin-Tempelhof soll ein Mädchen von muslimischen Schülern angepöbelt worden sein, weil sie nicht an Allah glaubt.

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