Der Jesuitenpriester Alfred Delp vor dem Volksgerichtshof
epd-bild / SJ-Bild
Die Nationalsozialisten schufen ein Gericht zur "Bekämpfung von Staatsfeinden". Anhand von Einzelschicksalen wird seine Urteilspraxis beleuchtet.
17.04.2018

Das Dokumentationszentrum Topographie des Terrors in Berlin zeigt ab 25. April eine Ausstellung über den von den Nationalsozialisten eingerichteten Volksgerichtshof. Unter dem Titel "Terror durch 'Recht'" informiert sie über Entstehen und Organisation des Gerichts zwischen 1934 und 1945, beleuchtet am Beispiel von Einzelschicksalen seine Urteilspraxis und informiert über den Umgang mit dem ehemaligen Gerichtspersonal nach 1945. Zur Ausstellungseröffnung am 24. April wird auch Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) erwartet, wie die Stiftung Topographie des Terrors am Dienstag mitteilte. Die Ausstellung ist bis zum 21. Oktober zu sehen.

Mehr als 5.200 Todesurteile verhängt

Der Volksgerichtshof wurde 1934 von den Nationalsozialisten zur "Bekämpfung von Staatsfeinden" geschaffen. Die Eröffnung am 24. April fällt auf den 84. Jahrestag der Geburtsstunde des Volksgerichtshofes. Bis Kriegsende mussten sich mehr als 16.700 Menschen vor diesem neuen obersten politischen Gericht verantworten, das ab 1942 jeden zweiten Angeklagten zum Tode verurteilte. Insgesamt wurden mehr als 5.200 Todesurteile verhängt.

Anlass für die Ausstellung ist unter anderem die Verhaftung und wenige Tage später erfolgte Hinrichtung der Geschwister Hans und Sophie Scholl im Februar 1943 vor 75 Jahren. Sie gehörten der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" an, die unter anderem mittels Flugblättern über die Verbrechen des NS-Regimes informierten und zum Widerstand aufriefen. Sie wurden vom Präsidenten des Volksgerichtshofes, Roland Freisler, zum Tode verurteilt.

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