In Sierra Leone ist die für die Dienstag geplante Stichwahl um das Präsidentenamt in letzter Minute verschoben worden.
27.03.2018

Die Wahlkommission teilte am Montagabend in der Hauptstadt Freetown mit, dass die Abstimmung aus logistischen Gründen nun am Samstag stattfinden solle. Ein Gericht hatte kurz davor trotz Manipulationsvorwürfen grünes Licht für den Urnengang gegeben. Ein Anwalt der Regierungspartei hatte Beschwerde gegen das Ergebnis der ersten Runde am 7. März eingelegt.

Stichwahl für die Opposition

Der Kandidat der Regierungspartei, Samura Kamara, lag mit 42,7 Prozent der Stimmen knapp hinter Oppositionsführer Julius Maada Bio mit 43,3 Prozent. Für einen Sieg im ersten Wahlgang wären mindestens 55 Prozent nötig gewesen. Eine Mehrzahl der 14 ausgeschiedenen Kandidaten rief ihre Anhänger dazu auf, in der Stichwahl für die Opposition zu stimmen.

Bei der Auszählung der ersten Runde wurden Vorwürfe wegen Unregelmäßigkeiten laut. Stimmzettel in 154 Wahlkreisen wurden nachgezählt, Ergebnisse in 221 Wahlbezirken annulliert, weil mehr Stimmen abgegeben wurden als Wähler registriert waren. Wahlbeobachter kritisierten zudem eine Atmosphäre von Angst und Einschüchterung. Die Wahlkommission erklärte, die Verschiebung der Stichwahl sei wegen der Verzögerungen nötig, die das Gerichtsverfahren hervorgerufen habe.

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