In Dresden haben Aktivisten mehrere Straßenschilder mit den Namen von Opfern der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) beklebt.
26.03.2018

Wie viele Straßen und Schilder betroffen seien, werde derzeit geprüft, teilte die Stadtverwaltung dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag auf Anfrage mit. Die Stadt werde Anzeige erstatten und alle Überklebungen entfernen, hieß es.

Aktivisten des Offenen Antifa Plenums Dresden hatten am Sonntagabend mitgeteilt, für die Aktion verantwortlich zu sein. Sie sei Teil der bundesweiten Kampagne "Kein Schlussstrich!" und solle anlässlich des bevorstehenden Endes des NSU-Prozesses in München an die Opfer erinnern.

Weiße Gasse umbenannt

Insgesamt sind demnach zehn Straßen "umbenannt" worden. So sei etwa das Schild der Adlergasse mit dem Namen des 2004 in Rostock ermordeten Mehmet Turgut überklebt worden. Die Weiße Gasse heiße nun nach Halit Yozgat, der 2006 in einem Internetcafe in Kassel erschossen wurde, erklärten die Aktivisten.

Der Mordserie des NSU um die mutmaßlichen Täter Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe fielen zwischen den Jahren 2000 und 2007 vermutlich neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin zum Opfer. Der Prozess gegen Zschäpe als einzige Überlebende des Trios findet seit Anfang Mai 2013 am Oberlandesgericht München statt. Böhnhardt und Mundlos begingen laut Bundesanwaltschaft im November 2011 in Eisenach Selbstmord.

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